Berlin startet Aufklärungskampagne gegen Antisemitismus

Berlin startet Aufklärungskampagne gegen Antisemitismus


Die Kampagne will die Berlinerinnen und Berliner dazu ermutigen, „anzuschauen, zu erkennen, zu handeln“, wenn sie Antisemitismus sehen.

Berlin startet Aufklärungskampagne gegen Antisemitismus

Die Stadt Berlin kündigte an, eine Kampagne zur Eindämmung des Antisemitismus zu starten, indem sie mit Plakaten auf die Diskriminierung der jüdischen Gemeinde aufmerksam macht.

Der Zeitpunkt des Starts kommt, da Angriffe und Übergriffe auf Juden in Berlin gefährliche Ausmaße angenommen haben.

Ein im Dezember veröffentlichter Bericht ergab, dass der Antisemitismus in Berlin in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 deutlich zugenommen hat, wobei durchschnittlich drei antijüdische Vorfälle pro Tag gemeldet wurden.

Die Umfrage des RIAS, einem deutschen Institut zur Überwachung von Antisemitismus, verzeichnete von Januar bis Juni 2021 522 Fälle von Antisemitismus, ein Anstieg von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Angekündigt wurde die Plakataktion am U-Bahnhof Klosterstraße von Innensenator Irig Spranger vom Berliner Senat.

„Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder Berliner kann auf Vorfälle achten und diese melden“, sagte Spranger bei der Veranstaltung.

Die Kampagne basiert darauf, die Berlinerinnen und Berliner dazu zu ermutigen, „anzuschauen, zu erkennen, zu handeln“, wenn sie Antisemitismus sehen. Die vier Plakate machen deutlich, dass Antisemitismus nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist. Sie richten sich insbesondere an Zeugen antisemitischer Vorfälle.

Das Programm zielt darauf ab, in den nächsten zwei Wochen mit Plakaten, Videos und Postkarten, die in Berlin ausgestellt werden, „die Dunkelheit zu erhellen“.

Die Kampagne wurde in Zusammenarbeit mit einem Expertenbeirat der Jüdischen Gemeinde ins Leben gerufen.

Außerdem wird es Unterrichtsmaterialien für die Durchführung von Unterrichtseinheiten an Schulen geben.

Eines der Poster erklärt, dass Witze und beiläufige Bemerkungen als antisemitisch angesehen werden können. Ihre Botschaft: "Das ist Antisemitismus, kein Witz."

Ein anderes Poster geht Verschwörungstheorien nach und sagt: „Das ist Antisemitismus, keine These.“

Die anderen beiden Poster beleuchten antisemitische Gewalt („Das ist Antisemitismus, kein Streit“) und Antisemitismus in der Musik („Das ist Antisemitismus, kein Reim“).

 


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Archiv


Donnerstag, 13 Januar 2022

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