Umfrage in Deutschland zeigt Zunahme von Antisemitismus
Eine neue Studie offenbart besorgniserregende Trends in Deutschland: Über die Hälfte der Befragten sieht den Islam als Bedrohung, während antisemitische Einstellungen ebenfalls zunehmen.
Die Auswirkungen des Konflikts im Nahen Osten sind auch in Europa spürbar, insbesondere in Ländern wie Deutschland und Österreich. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage bringt beunruhigende Erkenntnisse ans Licht: Ein wachsender Teil der Bevölkerung empfindet den Islam und das Judentum als Bedrohung. Laut dem "Religionsmonitor 2023" der Bertelsmann Stiftung, bei dem über 4300 Personen in Deutschland befragt wurden, sehen mittlerweile 52 Prozent der Befragten den Islam als eine Bedrohung.
Dieser Anstieg von islamophoben Einstellungen könnte mit den jüngsten Ereignissen im Nahen Osten zusammenhängen. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und die israelische Gegenoffensive haben die Vorurteile gegenüber Muslimen und Juden offenbar verstärkt. Yasemin El-Menouar, Religionsexpertin der Bertelsmann Stiftung, weist darauf hin, dass der Islam oft mit politischem Islamismus verwechselt wird und viele Menschen annehmen, der Islam rufe zur Gewalt auf. Dieses Negativbild hat sich in den letzten zehn Jahren verfestigt und führt dazu, dass sich viele Muslime verfolgt fühlen.
Neben der wachsenden Islamophobie ist auch ein Anstieg des Antisemitismus zu beobachten. Antisemitische Einstellungen sind nicht mehr nur an den Rändern der Gesellschaft zu finden, sondern haben sich auch in der Mitte etabliert, einschließlich unter Muslimen. El-Menouar stellt fest, dass sich der Antisemitismus derzeit vor allem auf Israel bezieht. Die Befragung ergab, dass 21 Prozent der Teilnehmenden der Aussage zustimmten, Juden hätten zu viel Einfluss in Deutschland. Dies deutet auf eine bedenkliche "Enthemmung von Vorbehalten und Vorurteilen" hin.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Mittwoch, 13 Dezember 2023