Radikaler Kleriker: Die Araber sind Opfer der Gewalt des Establishments

Scheich Raed Salah stattet der Familie eines Beduinen, der bei einem Einsatz der Grenzpolizei in Rahat getötet wurde, einen Beileidsbesuch ab.

Sheikh Raed Salah, der Anführer des nördlichen Zweigs der Islamischen Bewegung, stattete am Donnerstag dem Trauerzelt der Familie des Beduinen, der Anfang dieser Woche bei einem Einsatz der Grenzpolizei in Rahat getötet wurde , einen Beileidsbesuch ab.

Ein verdeckter Ermittler der Grenzpolizei sagte aus, er habe auf den Beduinen geschossen, der mit einer geladenen Pistole vor ihm stand.

Salah wurde gesehen, wie er die rechte Hand des siebenjährigen Sohnes des Mannes küsste und sagte dann zu den Trauernden: „Das Opfer ist das Opfer von uns allen, und (der Erschlagene) ist nicht nur der Sohn seines Vaters, seiner Mutter und seine Familie, sondern unser aller Sohn."

Die Zeitung Kul al-Arab zitierte Salah mit den Worten: „Wir waren und sind immer noch Opfer und werden immer noch vom offiziellen Establishment beschuldigt, Gewalt geschaffen zu haben, aber tatsächlich sind wir Opfer von Gewalt. In diesem Fall ist die Gewalt nicht die Gewalt einer Person sondern die Gewalt eines Establishments und eines Mediums, das ihn schützt.“

Sheikh Salah betonte: „Jeder, der denkt, dass die Sprache der Zerstörung, des Blutvergießens und der Landbeschlagnahme uns dazu bringen wird, unsere Anwesenheit zu überdenken, liegt falsch – und bei all dem Schmerz und der Traurigkeit versprechen wir uns, so lange zu bleiben wie der Ysopbusch und der Olivenbaum existieren."

Salah wurde wegen Anstiftung zum Terrorismus inhaftiert und verbüßte eine 16-monatige Haftstrafe, bevor er im Dezember freigelassen wurde .

Salah wurde in der Vergangenheit mehrfach von Israel wegen Anstiftung zur Volksverhetzung festgenommen. Der radikale Geistliche verbüßte eine neunmonatige Gefängnisstrafe, nachdem er 2007 in einer Predigt wegen Förderung gewalttätiger Angriffe und Anstiftung zum Rassismus verurteilt worden war.

Er hat in der Vergangenheit israelische Führer in einer Rede vor Muslimen in Be'er Sheva als „Terroristen“ und „ Feinde Allahs “ bezeichnet und wurde 2010 zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt, weil er einen israelischen Polizisten angespuckt hatte.

Die israelische Regierung verbot im November 2015 den nördlichen Zweig der Islamischen Bewegung, der Salah vorsteht.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Archiv

Samstag, 19 März 2022