Irans Raketenangriff: Die Eskalation des Konflikts mit Israel und den USA
Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran erreicht einen neuen Höhepunkt mit einem massiven Raketenangriff Teherans auf Israel. Welche Auswirkungen hat dieser Angriff auf die Region und die internationalen Beziehungen?
Der Iran hat am Dienstagabend einen massiven Raketenangriff auf Israel durchgeführt und dabei vor einer Reaktion Israels oder der USA gewarnt. Über die Plattform X erklärte die iranische Mission bei den Vereinten Nationen, dass "eine weitere, vernichtende Antwort folgen" werde, sollte Israel sich zu einer Reaktion entschließen oder „weitere Akte der Böswilligkeit“ begehen. Auch die Vereinigten Staaten wurden indirekt bedroht. Die Erklärung wies darauf hin, dass „Regionale Staaten und die Unterstützer des zionistischen Regimes“ gut daran täten, sich von Israel zu distanzieren.
Iranisch unterstützte Milizen im Irak wurden direkter in ihrer Warnung. Diese Gruppen drohten damit, US-Stützpunkte im Irak und in der Region anzugreifen, sollte sich Washington in den Konflikt einschalten oder sollte Israel den irakischen Luftraum für Angriffe auf den Iran nutzen.
Entscheidung des obersten Führers
Ein hochrangiger iranischer Beamter erklärte gegenüber Reuters, dass die Entscheidung zum Angriff auf Israel direkt vom Obersten Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, getroffen wurde. Khamenei befinde sich Berichten zufolge an einem sicheren Ort, was in Krisenzeiten häufig der Fall ist. Interessanterweise wurden sowohl die USA als auch Russland vor dem Angriff über die bevorstehende Raketenoperation informiert, was auf eine Art „Vorsicht“ seitens Teherans hindeuten könnte.
Der Angriff ist eine direkte Reaktion auf die israelische Militäraktion im Libanon in den letzten Wochen, bei der israelische Streitkräfte intensiv militärische Ziele der Hisbollah, einem vom Iran unterstützten Terrornetzwerk, bombardiert haben. Besonders brisant war dabei die Tötung des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah, der bei einem gezielten Angriff getötet wurde. Dieser Vorfall markierte eine deutliche Eskalation der Spannungen in der Region.
Bodenoffensive in Südlibanon
Am Montagabend überschritt die israelische Armee zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Libanonkrieges 2006 die Grenze und führte eine Bodenoffensive im südlichen Libanon durch. Diese Operation hatte das Ziel, die Hisbollah von der israelischen Grenze zu verdrängen und die direkte Bedrohung durch Raketenangriffe auf israelisches Territorium zu reduzieren.
Iranische Offizielle gaben an, dass der Raketenangriff auch eine Reaktion auf die Tötung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh war, der im Sommer in Teheran getötet wurde. Israel wird allgemein für Haniyehs Tod verantwortlich gemacht, hat dies jedoch nie öffentlich zugegeben. Die Islamische Revolutionsgarde des Iran erklärte, dass der Angriff eine „legitime Vergeltung“ für diese Vorfälle darstelle.
In einer offiziellen Stellungnahme schrieb die iranische UN-Mission auf X, dass „der Angriff eine legale, rationale und legitime Reaktion auf die terroristischen Akte des zionistischen Regimes“ gewesen sei. Der Iran betont dabei seine Ansicht, dass Israel mit seinen Handlungen nicht nur iranische Interessen und Staatsbürger, sondern auch die nationale Souveränität des Iran verletzt habe.
Israelische Reaktion
Die israelischen Streitkräfte, vertreten durch den IDF-Sprecher Konteradmiral Daniel Hagari, reagierten ebenfalls auf den iranischen Angriff. Hagari erklärte, dass „dieser Angriff Konsequenzen haben werde“ und Israel über Pläne verfüge, die zu einem von Israel gewählten Zeitpunkt und Ort ausgeführt würden. Diese Worte deuten darauf hin, dass Israel seine Reaktion sorgfältig plant und möglicherweise auf eine größere militärische Eskalation vorbereitet ist.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Mohammad Sadegh Heydari - YPA, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=44976850
Mittwoch, 02 Oktober 2024