Explosionen in Kopenhagen nahe der israelischen Botschaft

Explosionen in Kopenhagen nahe der israelischen Botschaft


Zwei Explosionen erschütterten die Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen. Stecken geopolitische Spannungen dahinter? Die dänische Polizei steht vor einer komplexen Untersuchung.

 Explosionen in Kopenhagen nahe der israelischen Botschaft

Die dänische Polizei untersucht derzeit zwei Explosionen, die sich am Mittwoch in unmittelbarer Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen ereigneten. Es wurden keine Verletzungen gemeldet, und über das Ausmaß der Detonationen gibt es bisher nur begrenzte Informationen. Ein Sprecher der Polizei, der sich vor Ort befand, erklärte, dass es noch zu früh sei, um genau einzuschätzen, wie stark die Explosionen waren.

Der stellvertretende Polizeikommissar Jakob Hansen bestätigte, dass die Nähe der Explosionen zur israelischen Botschaft ein wichtiger Aspekt der Ermittlungen sei: „Es ist klar, dass die israelische Botschaft in unmittelbarer Nähe ist, und das ist selbstverständlich auch ein Aspekt, den wir genauer betrachten.“

In einer ersten Reaktion zeigte sich die israelische Botschaft auf Facebook schockiert über die Explosionen, bekundete jedoch volles Vertrauen in die dänischen Behörden und deren Fähigkeit, die Vorfälle zu untersuchen. Der Bereich um die Botschaft wurde weiträumig abgesperrt, während schwer bewaffnete dänische Militärangehörige Wache hielten. Ermittler in Schutzanzügen suchten die Umgebung nach Beweismaterial ab, um den Ursprung der Explosionen zu bestimmen.

Hintergrund wachsender Spannungen

Die Explosionen ereigneten sich vor dem Hintergrund eskalierender Spannungen im Nahen Osten. Der Iran hat vor kurzem einen massiven Raketenangriff auf Israel gestartet, was die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts nährt. Israel befindet sich derzeit in einem militärischen Konflikt mit der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon und hat angekündigt, auf den iranischen Angriff entsprechend zu reagieren. Dieser geopolitische Kontext könnte die Frage aufwerfen, ob die Explosionen in Kopenhagen möglicherweise im Zusammenhang mit den Ereignissen im Nahen Osten stehen.

Eine nahegelegene jüdische Schule, die Carolineskolen, bleibt aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen, wie ein Sprecher der jüdischen Gemeinde in Dänemark gegenüber Reuters erklärte. Aufgrund der Nähe der Schule zum Tatort wurde die Entscheidung getroffen, sie am Mittwoch nicht zu öffnen. Auch mehrere andere Botschaften und Konsulate befinden sich in diesem Teil der Stadt, was das Sicherheitsrisiko zusätzlich erhöhen könnte.

Sicherheitslage in Schweden

Die Explosionen in Kopenhagen folgen auf eine Reihe ähnlicher Vorfälle in der benachbarten schwedischen Hauptstadt Stockholm. Dort ermittelt die Polizei seit Dienstag in einem Fall mutmaßlicher Schüsse in der Nähe der israelischen Botschaft. Bereits im Januar entschärfte eine Spezialeinheit der Stockholmer Polizei einen „gefährlichen Gegenstand“, der vor der israelischen Botschaft deponiert worden war. Die schwedischen Behörden hatten diese Sicherheitsvorfälle als potenzielle Terrorakte eingestuft, jedoch konnten bisher keine Verdächtigen festgenommen werden.

Besonders brisant sind Berichte schwedischer Behörden, wonach mehrere geplante Anschläge, die mit den iranischen Sicherheitsdiensten in Verbindung stehen sollen, durch lokale kriminelle Netzwerke verhindert wurden. Der Iran wies diese Berichte jedoch als „haltlos“ zurück.

Die Ermittlungen in Kopenhagen stehen noch am Anfang, aber die Parallelen zu den Vorfällen in Schweden und der gegenwärtigen geopolitischen Lage lassen die dänischen Behörden mit besonderer Wachsamkeit handeln. Die Frage, ob es sich bei den Explosionen um gezielte Angriffe im Zusammenhang mit der israelischen Botschaft handelt oder ob andere Motive dahinterstehen, bleibt bisher unbeantwortet.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Kevin.B - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=60606591


Mittwoch, 02 Oktober 2024

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