Das verhallende Schweigen Europas: Warum die Entführung der kleinen Yaheli nur wenig politische Wellen schlägt
Während die internationale Gemeinschaft mit gespanntem Atem auf Entwicklungen im Israel-Palästina-Konflikt wartet, gerät eine spezielle Kategorie der Leidtragenden beinahe in Vergessenheit: die Geiseln.
Und inmitten dieser tragischen Realität hebt sich das Schicksal der kleinen Yaheli besonders hervor. Ein Kind von gerade einmal drei Jahren, entführt aus dem Kibbuz Be'eri in Israel. Sieben Tage und sieben Nächte ist sie bereits verschwunden, und es besteht Grund zur Annahme, dass sie unter den 160 Geiseln ist, die derzeit von der Hamas festgehalten werden. Während der gesamten Zeit bleibt die Reaktion der politischen Entscheidungsträger in Deutschland und Österreich merkwürdig verhalten.
Angesichts der Tragik der Situation stellt sich die Frage, warum die Regierungen dieser beiden europäischen Länder, die sich als Verfechter der Menschenrechte betrachten, nicht vehementer die Freilassung der Geiseln fordern. Während vielfältige politische und gesellschaftliche Stimmen von den europäischen Bühnen aus dazu aufrufen, die palästinensischen Zivilisten zu schützen, verhallt der Ruf nach einer raschen und bedingungslosen Freilassung der Geiseln beinahe unhörbar im Hintergrund.
Die heikle Lage wird durch die Ankündigungen der Hamas noch brisanter, die Geiseln im Falle einer israelischen Bodenoffensive hinrichten zu wollen. Dabei werden die Entführten auch als menschliche Schutzschilde benutzt, ein offenkundiger Verstoß gegen jede zivilisierte Norm. Und dennoch scheint das moralische Gewicht dieser Handlungen in den politischen Sphären von Berlin und Wien nicht ausreichend wahrgenommen zu werden.
Selbst unter Berücksichtigung der komplexen Diplomatie des Nahen Ostens ist die Untätigkeit der europäischen Länder in Bezug auf die Entführungen schwer zu rechtfertigen. In einer Zeit, in der Demonstrationen gegen Israel in deutschen und österreichischen Städten mit einer gewissen Regelmäßigkeit stattfinden, fragt man sich, warum die Schicksale von Yaheli und anderen Geiseln nicht in ähnlicher Weise ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden.
Das Fehlen einer klaren Haltung zu diesem Thema wirft ein Schlaglicht auf die moralischen Dilemmata, die die europäische Politik in diesen Zeiten prägen. Es scheint, als ob die drängenden Forderungen an Israel nicht von einer ebenso dringlichen Forderung nach der Freilassung der Geiseln begleitet werden. Diese unerträgliche Diskrepanz zeigt nicht nur die Komplexität des israelisch-palästinensischen Konflikts, sondern auch die moralische Verworrenheit, die den politischen Diskurs in Europa immer stärker prägt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Sonntag, 15 Oktober 2023