Scharfe Worte in der Knesset: Yair Lapid verweigert Handschlag mit Ben-Gvir
In einer angespannten Pressekonferenz in der Knesset erklärte Oppositionsführer Yair Lapid, dass er nicht bereit sei, die Hand von Nationaler Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir zu schütteln. Seine Begründung: Er gebe Terrorunterstützern keinen Handschlag.
Am Mittwoch machte der Oppositionsführer Yair Lapid bei einer Pressekonferenz in der Knesset in Jerusalem deutlich, dass er den nationalen Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir als Terrorunterstützer sieht und deshalb eine direkte Konfrontation mit ihm meidet. "Ich schüttle keine Hände von Terrorunterstützern", sagte Lapid in einer scharf formulierten Erklärung. Dies war eine klare Reaktion auf ein kürzliches öffentliches Ereignis, bei dem der frühere Verteidigungsminister Benny Gantz, der für seine pragmatische Haltung bekannt ist, bei einer Hochzeit freundschaftlich mit Ben-Gvir interagierte.
Gantz war bei der Hochzeit der Tochter von Motti Babchik, einem einflussreichen Berater in der United Torah Judaism, anwesend und wurde dabei fotografiert, wie er Ben-Gvir die Hand schüttelte. Dieser Moment sorgte für Aufsehen, besonders da der Anlass an einem Tag stattfand, an dem massive Proteste gegen die Regierung aufgrund der Rückführung von sechs Geiseln stattfanden. Trotz der Kritik verteidigte Gantz seine Teilnahme an der Hochzeit und den Handschlag mit Ben-Gvir, indem er erklärte, dass es für ihn eine Frage des Respekts sei, Babchiks Einladung nicht abzulehnen, und dass politische Differenzen nicht immer durch persönlichen Umgang verschärft werden sollten.
Die Reaktionen auf Lapids Aussage ließen nicht lange auf sich warten. Die Partei Otzma Yehudit, der Ben-Gvir angehört, wies in ihrer Antwort darauf hin, dass Lapid selbst während seiner Zeit als Ministerpräsident eine Regierung mit Unterstützung der Islamischen Bewegung bildete, deren Mitglieder wiederholt die Verurteilung von Terroranschlägen gegen israelische Soldaten verweigerten. Die Partei bezeichnete Lapids Haltung daher als heuchlerisch und forderte ihn auf, sich weiterhin mit den Politikern zu verbünden, die er angeblich bevorzugt.
Itamar Ben-Gvir, der während seiner Jugend Mitglied der rechtsradikalen Kach-Bewegung war, wurde in der Vergangenheit mehrfach wegen Unterstützung einer terroristischen Organisation verurteilt. Dies bleibt ein umstrittener Punkt in seiner politischen Karriere und sorgt regelmäßig für Spannungen, insbesondere mit liberalen und zentristischen Politikern wie Yair Lapid.
Autor: Redaktion
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Mittwoch, 04 September 2024