Trotz Krieg: Tausende neue Einwanderer aus über 100 Ländern nach Israel
Seit Beginn des Krieges haben rund 31.000 Menschen aus aller Welt in Israel Zuflucht gesucht – ein Zeichen tiefer Verbundenheit.
Seit dem Beginn des aktuellen Konflikts strömten rund 31.000 Menschen aus über 100 Ländern nach Israel, so die aktuellen Daten des Ministeriums für Alija und Integration sowie der Jewish Agency. Besonders auffällig ist dabei der signifikante Anstieg der Anfragen und Einwanderungsfälle aus westlichen Ländern.
Die größte Gruppe der Neuankömmlinge stammt aus Russland. Rund 19.850 Menschen haben aus dem Land in Israel eine neue Heimat gefunden. Dies ist ein bedeutender Anstieg, gefolgt von den USA und Kanada, wo über 3.340 Einwanderer mithilfe der Organisation Nefesh B'Nefesh nach Israel kamen.
Neben diesen großen Gruppen kamen jedoch auch Menschen aus beinahe allen Teilen der Welt nach Israel. Aus Frankreich, wo der Oberrabbiner der Großen Synagoge von Paris, Moshe Sebbag, die Zukunft des Judentums im Land in Frage stellte, wanderten über 1.820 Menschen nach Israel aus. Ebenfalls sind 980 Menschen aus der Ukraine geflohen – ein Land, das sich seit Jahren im Krieg mit Russland befindet. Ironischerweise suchten sie in Israel Zuflucht, das selbst im Fadenkreuz des „Axis of Resistance“ steht.
Zusätzlich haben 795 Menschen aus Belarus, 560 aus Großbritannien, 450 aus Argentinien, 310 aus Georgien und 280 aus Südafrika die Alija gemacht. Auch aus Ländern wie Brasilien, Usbekistan, Aserbaidschan, Mexiko und Kasachstan kamen neue Einwanderer.
Demografie der Einwanderer:
Die statistischen Daten zeigen ein vielfältiges Bild der Neuankömmlinge. Rund 31 % der diesjährigen Einwanderer sind junge Menschen im Alter von 18 bis 35 Jahren. Etwa jeder fünfte Einwanderer (ca. 6.000 Menschen) war bei der Migration zwischen 0 und 17 Jahre alt. 21 % sind zwischen 36 und 50 Jahre alt, 13 % zwischen 51 und 60, 5 % sind 61 bis 65 Jahre alt und etwa 10 % (rund 2.920 Menschen) sind über 65 Jahre alt. Bemerkenswert ist auch, dass 52 % der neuen Einwanderer Frauen sind.
Städte der Einwanderung:
Netanya war die Stadt, die die meisten Einwanderer aufnahm – über 4.700 neue Bewohner haben hier ihre neue Heimat gefunden. Tel Aviv folgte mit etwa 4.480 neuen Einwohnern und Haifa, das über 3.870 Einwanderer aufnahm. Auch Jerusalem mit rund 2.260 und Bat Yam mit 1.880 neuen Einwanderern erlebten einen signifikanten Zustrom. Ashdod nahm etwa 1.100 neue Bewohner auf.
Zunahme der Einwanderungsanfragen:
Seit dem Beginn des Krieges hat es einen deutlichen Anstieg der Anfragen auf Einwanderung nach Israel aus westlichen Ländern gegeben. Besonders in Frankreich, wo die Zahl der Anfragen im Vergleich zum Vorjahr um 352 % gestiegen ist, zeichnet sich ein klarer Trend ab. Auch Kanada verzeichnete einen Anstieg von 87 %, gefolgt von Großbritannien mit 62 % und den USA mit einem Anstieg um etwa 60 %.
Hoffnungsträger der Gesellschaft:
Ofir Sofer, Minister für Alija und Integration, betonte die Bedeutung dieser besonderen Einwanderungswelle. "Einwanderung ist eine der Säulen des Zionismus. In diesem Jahr haben zehntausende Menschen beschlossen, gerade in den schwierigsten Zeiten nach Israel zu kommen", sagte er. "Diese Einwanderung symbolisiert die tiefe Bindung des jüdischen Volkes zu seinem Land und ist ein Motor für Wachstum und Stolz in unserer Gesellschaft."
Auch Generalmajor Doron Almog, Vorsitzender der Jewish Agency, unterstrich die Bedeutung der Neuankömmlinge: „Die Einwanderung bringt Widerstandskraft und Innovation in alle Bereiche des Lebens: Sicherheit, Wissenschaft, Medizin, Wirtschaft, Bildung, Kultur, Sport und mehr. Alija bringt Hoffnung. Besonders in diesen Tagen stehen die Einwanderer für den unerschütterlichen Geist des jüdischen Volkes – ein Geist der Hingabe und Liebe. Dieser Geist ist jetzt wichtiger denn je. Ich wünsche mir, dass in den kommenden Jahren eine Million weitere Einwanderer kommen, um Israel weiter aufzubauen.“
Die Einwanderung nach Israel in Zeiten des Krieges ist ein starkes Zeichen der Solidarität und der Verbundenheit des globalen Judentums mit ihrem Heimatland. Es ist ein Ausdruck von Hoffnung und der ungebrochenen Entschlossenheit, die jüdische Nation trotz aller Herausforderungen zu stärken.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Sonntag, 29 September 2024