Israels Bodeninvasion im Libanon

Israels Bodeninvasion im Libanon


Die israelische Armee (IDF) traf am Montagabend entscheidende Vorbereitungen für die bevorstehende Bodenoffensive Israels im südlichen Libanon.

Israels Bodeninvasion im Libanon

Am Montagabend, um 20:39 Uhr, kündigte die IDF neue Maßnahmen zur Schaffung militärischer Sperrzonen in den israelischen Grenzstädten Metulla, Misgav Am und Kfar Giladi an. Wenig später begannen Berichte über den Rückzug der libanesischen Armee aus ihren Positionen im Süden des Landes, was ein klares Zeichen für die bevorstehende Eskalation war. Unbestätigte Quellen sprachen von massivem israelischen Panzerfeuer auf Ziele im südlichen Libanon.

Die Hisbollah im Rückzug

Hisbollah-nahe Medien berichteten von anhaltendem israelischen Beschuss auf Wazzani, Kfar Shouba und Khiyam über einen Zeitraum von zwei Stunden am Montagabend. Später meldete die Hisbollah über Telegram Luftangriffe auf mehrere Gebiete im südlichen Libanon, darunter Wadi Barghaz, die Umgebung von Kokba, Rashaya al-Fakhar und das Gebiet um den Litani-Fluss.

Auch internationale Medien wie Reuters berichteten von Rückzugsbewegungen der libanesischen Armee, die sich um etwa fünf Kilometer von der Grenze entfernt haben soll. Diese Rückzugsbewegung ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Weg für eine israelische Bodeninvasion geebnet wird.

Vorbereitungen für die Invasion

Die israelische Sicherheitskabinett beriet seit Montagabend über verschiedene Optionen für eine Invasion. Die Entscheidung könnte unmittelbar bevorstehen, da hochrangige US-Beamte, darunter Präsident Joe Biden, Israel eindringlich vor einer Invasion warnten, diese jedoch als unvermeidbar beschrieben. Die USA befürchten vor allem, dass eine zu tiefgreifende Invasion in den Libanon zu einem längeren Konflikt führen könnte, in dem Israel als Besatzungsmacht wahrgenommen würde. Israel hingegen betont, dass die militärische Operation im Rahmen der Umsetzung der UN-Sicherheitsratsresolution 1701 stehen würde, die die Hisbollah dazu verpflichtet, sich nördlich des Litani-Flusses zurückzuziehen.

Ein zentrales Ziel der Invasion ist die Zerstörung der Hisbollah-Infrastruktur, die von deren Radwan-Spezialeinheiten genutzt werden könnte, um Israel anzugreifen und die nördlichen Grenzstädte zu bedrohen.

Schwächung der Hisbollah

Seit der Ermordung des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah am vergangenen Freitag hat sich das Kräfteverhältnis deutlich zugunsten Israels verschoben. Hochrangige IDF-Quellen äußerten am Montag, dass die militärischen Fähigkeiten der Hisbollah erheblich geschwächt seien. Überraschenderweise habe die Hisbollah nur eine sehr geringe Reaktion auf die israelischen Angriffe gezeigt, was das israelische Militär als Schwäche des libanesischen Terrornetzwerks interpretiert. Seit dem Beginn der israelischen Angriffe vor etwa zwei Wochen hat die Hisbollah keinen bedeutenden Schlag gegen israelische Städte wie Haifa oder Tel Aviv führen können, was ursprünglich befürchtet wurde.

Auch Städte wie Safed, Acre, Nahariya und Kiryat Shmona, die unter ständigem Raketenbeschuss stehen, haben weniger Schaden erlitten, als von der IDF erwartet wurde. Vor allem die befürchteten strategischen Bedrohungen durch Raketenangriffe auf Tel Aviv und kritische Infrastrukturen blieben aus.

Veränderungen an der Hisbollah-Führung

Eine weitere Unsicherheit besteht darin, wer nach Nasrallah die Führung der Hisbollah übernehmen wird. Seit Freitag hat die Hisbollah keine offizielle Erklärung zur Lage abgegeben. Es ist unklar, wer derzeit die Organisation leitet, was die inneren Strukturen der Gruppe in Frage stellt.

Zielgerichtete Angriffe der IDF

Am Montag zerstörte die IDF eine Raketenbasis der Hisbollah in der Nähe des internationalen Flughafens von Beirut. Diese Raketenbasis stellte laut IDF eine Bedrohung für die zivile Luftfahrt dar, da sie sich nur 1,5 Kilometer vom Flughafen entfernt befand. Darüber hinaus wurden mehrere Raketen- und Drohnenkommandeure der Hisbollah durch gezielte israelische Luftangriffe eliminiert. Unter ihnen befand sich auch Eid Hassan, der Kommandeur der Mittelstreckenraketen der Hisbollah.

Diese Angriffe markieren einen Höhepunkt der israelischen Bemühungen, die militärischen Kapazitäten der Hisbollah zu zerschlagen und den Weg für eine Bodenoffensive zu ebnen.

Die Welt blickt auf den Libanon

Während sich die IDF weiterhin auf eine Bodenoffensive vorbereitet, bleiben die Augen der Welt auf die Entwicklungen an der israelisch-libanesischen Grenze gerichtet. Israel scheint fest entschlossen, die Hisbollah entscheidend zu schwächen, während die internationale Gemeinschaft versucht, eine Eskalation zu verhindern. In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob Israel den nächsten Schritt wagt und den Süden des Libanon erneut militärisch besetzt – oder ob diplomatische Bemühungen doch noch greifen können.


Autor: Redaktion
Bild Quelle:


Dienstag, 01 Oktober 2024

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.



Folgen Sie uns auf:

flag flag

Newsletter