Mohammed Deif: Hamas bestätigt Tod seines Militärchefs nach israelischem Angriff
Hamas räumt den Tod von Mohammed Deif, dem früheren Kopf der Izzadin al-Qassam-Brigaden, ein – Monate nachdem Israel seine Tötung bekannt gegeben hatte. Wie kam es zu dieser späten Bestätigung?
Mehrere Monate nach dem israelischen Angriff auf die Al-Mawasi-Region bei Khan Yunis, in dem Mohammed Deif ums Leben gekommen sein soll, bestätigt nun auch die Hamas den Tod ihres hochrangigen Militärführers. Laut dem arabischen Nachrichtenmedium Asharq Al-Awsat erhielt die Führung der Hamas – innerhalb und außerhalb des Gazastreifens – „neue Hinweise“, die Deifs Ermordung belegen sollen.
Die lange Ungewissheit über Deifs Tod
Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) hatten bereits im Juli angekündigt, dass Deif bei einem gezielten Angriff ausgeschaltet wurde. Hamas jedoch wies dies damals zurück und stellte den Tod ihres Militärführers infrage. Nun berichten jedoch Quellen, die Asharq Al-Awsat zitiert, dass der Kontakt zu Deif nach der israelischen Operation vollständig abbrach. Eine halbe, schwer identifizierbare Leiche wurde am Tatort gefunden und für mehrere Stunden aufbewahrt. DNA-Proben sollen bestätigt haben, dass es sich dabei um Mohammed Deif handelte, was den al-Qassam-Brigaden schließlich die letzte Gewissheit über seinen Tod verschaffte.
Schwierigkeiten der Kommunikation inmitten des Krieges
Laut Hamas-Quellen dauerte es jedoch Monate, bis diese Nachricht innerhalb der Organisation verbreitet wurde – aufgrund der anhaltenden Kampfhandlungen war eine schnelle Kommunikation kaum möglich. Die al-Qassam-Führung erhielt letztlich die Bestätigung, dass Deif seit dem Angriff im Juli als tot gilt.
Hamas führte nach dem Anschlag eine Untersuchung durch, um mögliche Verräter in ihren Reihen zu identifizieren. Zwei Verdächtige, sogenannte „Postboten“, die Nachrichten zwischen den Anführern der al-Qassam-Brigaden übermittelten, wurden laut dem Bericht verhört. Ein Verdächtiger stammt aus Rafah und steht unter Verdacht, Deifs Standort an Israel verraten zu haben. Der zweite Verdächtige soll Informationen an Rafa Salama, den damaligen Leiter des Khan-Yunis-Zweiges der al-Qassam-Brigaden, weitergeleitet haben. Auch Salama wurde bei dem Angriff im Juli getötet und kurz darauf von Hamas-Mitgliedern in Khan Yunis beigesetzt.
Autor: Redaktion
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Samstag, 02 November 2024