Angriff auf UNIFIL-Stützpunkt: Vier italienische Soldaten verletzt
Erneuter Angriff auf eine UNIFIL-Basis in Südlibanon: Vier italienische Soldaten wurden leicht verletzt. Die Spannungen in der Region spitzen sich weiter zu.
Vier italienische UNIFIL-Soldaten wurden leicht verletzt, als zwei Raketen eine Basis der Friedenstruppe im Dorf Chama im Südlibanon trafen. Das italienische Außenministerium zeigte sich empört über den Vorfall, der die prekäre Sicherheitslage in der Region erneut in den Fokus rückt.
Die UNIFIL-Mission (United Nations Interim Force in Lebanon) ist seit Jahrzehnten im Südlibanon stationiert, um die Spannungen entlang der Demarkationslinie zwischen Israel und dem Libanon zu überwachen. In den letzten Wochen haben heftige Gefechte zwischen israelischen Streitkräften und der vom Iran unterstützten Terrororganisation Hisbollah das Gebiet erschüttert.
Italienische Regierungssprecher erklärten, dass die Raketen des Kalibers 122 mm einen Bunker und einen Raum in der Nähe des internationalen Militärpolizeihauptquartiers der Basis getroffen hätten. Die Explosion beschädigte die umliegende Infrastruktur, und zersplittertes Glas verletzte vier Soldaten leicht.
Verteidigungsminister Guido Crosetto zeigte sich entsetzt: „Es ist nicht hinnehmbar, dass erneut ein UNIFIL-Stützpunkt getroffen wurde.“ Premierministerin Giorgia Meloni forderte eine schnelle Aufklärung des Vorfalls und appellierte an alle beteiligten Parteien, die Sicherheit der UNIFIL-Truppen zu gewährleisten. „Solche Angriffe sind inakzeptabel,“ betonte sie.
Außenminister Antonio Tajani vermutet, dass Hisbollah für den Angriff verantwortlich sein könnte, und betonte die Notwendigkeit einer gründlichen Untersuchung. Zugleich wird Israel beschuldigt, bei einigen früheren Vorfällen ebenfalls beteiligt gewesen zu sein. Die israelische Regierung weist diese Vorwürfe jedoch zurück und betont, dass keine Angriffe auf UNIFIL absichtlich ausgeführt worden seien.
Israel hat UNIFIL wiederholt aufgefordert, sich aus dem Südlibanon zurückzuziehen, um die Sicherheit der Truppen zu gewährleisten. Die UN-Mission lehnte diesen Vorschlag jedoch ab und besteht darauf, ihre Arbeit fortzusetzen. Italien ist einer der größten Beitragszahler der Mission und stellt mehr als 1.000 der insgesamt 10.000 Soldaten, die im Rahmen der multinationalen Operation in der Region eingesetzt sind.
Der Angriff wirft erneut Fragen zur Effektivität und Sicherheit von UNIFIL auf. Während die Mission darauf abzielt, Frieden und Stabilität zu fördern, wird sie zunehmend zur Zielscheibe in einem Konflikt, der sich weiter zuspitzt. Die anhaltenden Spannungen gefährden nicht nur die Friedenstruppen, sondern auch die Zivilbevölkerung im Südlibanon.
Autor: Redaktion
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Freitag, 22 November 2024