UNRWA in der Kritik: Wie Hamas die Krise in Gaza verschärft

UNRWA in der Kritik: Wie Hamas die Krise in Gaza verschärft


Die Situation in Gaza erreicht einen neuen Tiefpunkt: Hunger, Gewalt und die Rolle von UNRWA stehen im Fokus internationaler Debatten. Doch Vorwürfe gegen die UN-Agentur und ihre Verbindungen zu Hamas sorgen für scharfe Kritik.

UNRWA in der Kritik: Wie Hamas die Krise in Gaza verschärft

Gaza erlebt eine der schlimmsten humanitären Krisen seiner Geschichte. Natalie Boucly, hochrangige Vertreterin der UN-Hilfsorganisation UNRWA, zeichnete am Freitag ein düsteres Bild. „Die gesamte Bevölkerung Gazas ist dringend auf Hilfe angewiesen, und eine Hungersnot steht unmittelbar bevor“, sagte Boucly auf einer Konferenz in Zypern.

Die Versorgungslage hat sich dramatisch verschlechtert. Während vor Kriegsbeginn täglich rund 500 Lastwagen humanitäre Güter nach Gaza lieferten, ist diese Zahl inzwischen auf lediglich 37 gesunken. Hinzu kommt das Problem von Plünderungen: Am 16. November raubten Hamas-geführte Banden nahezu 100 Lastwagen mit Lebensmitteln aus – eine der schwersten Verluste an Hilfsgütern während des andauernden Konflikts.

Kontroverse um UNRWA
Die Rolle von UNRWA wird zunehmend infrage gestellt. Nachdem die israelische Regierung im vergangenen Monat ein Gesetz verabschiedet hat, das der Organisation ab Januar den Betrieb im Land untersagt, sieht sich die UN-Agentur mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Einige UNRWA-Mitarbeiter sollen an den brutalen Angriffen der Hamas auf Israel beteiligt gewesen sein, bei denen über 1.200 Menschen ermordet und mehr als 250 entführt wurden.

Besonders brisant: Der Fall eines UNRWA-Sozialarbeiters, der angeblich den israelischen Jungen Yonatan Samerano während der Angriffe entführt hat. Seine Mutter führt seither eine Kampagne gegen die UN-Organisation, um die Freilassung ihres Sohnes zu erreichen.

Weitere Enthüllungen belasten die Glaubwürdigkeit von UNRWA zusätzlich. Ein Mitarbeiter der Organisation in Libanon, Fateh Sherif Abu el-Amin, wurde als Leiter der Hamas-Niederlassung im Libanon identifiziert und bei einem israelischen Militäreinsatz eliminiert. Zudem berichtete die NGO UN Watch, dass der ehemalige UNRWA-Kommissar Pierre Krahenbuhl heimlich hochrangige Hamas- und PIJ-Mitglieder getroffen haben soll und dabei sagte: „Wir sind eins.“

Herausforderungen bei der Hilfe
Die humanitäre Lage bleibt desaströs. Israel hat wiederholt betont, dass Hilfsgüter von Hamas gestohlen und für die Terrororganisation zweckentfremdet werden. Auch die Nutzung von UN-Einrichtungen durch Hamas für militärische Zwecke ist dokumentiert. Trotz dieser Herausforderungen lässt Israel weiterhin Hilfslieferungen nach Gaza zu, während internationale Anstrengungen, die Hilfe zu steigern, bislang gescheitert sind.

Der Versuch, mit einer Luftbrücke Hilfsgüter zu liefern, brachte ebenfalls wenig Erfolg. Ein Bericht, wonach dabei Zivilisten verletzt wurden, wurde später von den USA zurückgewiesen.

Internationaler Druck wächst
Die Situation wird auch juristisch brisant. Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) hat am Donnerstag Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant und den Hamas-Militärchef Mohammed Deif wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen erlassen. UNRWA-Funktionärin Boucly bezeichnete dies als „einen ersten Schritt zur Rechenschaft“.

Während die Krise in Gaza weiter eskaliert, bleibt die Frage offen, ob die internationale Gemeinschaft in der Lage ist, eine Lösung zu finden, die sowohl humanitäre Hilfe gewährleistet als auch Hamas den Zugang zu diesen Ressourcen verwehrt.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF


Freitag, 22 November 2024

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