Türkei als neuer Rückzugsort für Hamas-Führer?
Nach Berichten über eine mögliche Ausweisung von Hamas-Funktionären aus Katar könnten diese nun Zuflucht in der Türkei suchen. Die Unterstützung Ankaras für Hamas stößt auf Kritik – auch innerhalb der NATO.
Berichten zufolge erwägen führende Mitglieder der Hamas, die noch in Gaza verblieben sind, eine Verlagerung ihres Hauptquartiers in die Türkei. Zwei israelische Quellen teilten dem Jewish Insider mit, dass dieser Schritt bevorsteht, nachdem es Gerüchte über die Ausweisung von Hamas-Vertretern aus Katar gegeben hatte. Obwohl katarische Offizielle dies dementierten, behaupten Insider, dass mindestens zwei Hamas-Funktionäre bereits das Land verlassen haben.
Die Verlegung nach Ankara sorgt international für Unmut. US-Senatoren wie Ted Budd (R-NC), Roger Wicker (R-MS) und Joni Ernst (R-IA) kritisierten die Türkei scharf: „Es ist enttäuschend, dass die Türkei Hamas-Führer mit offenen Armen empfängt, nachdem Katar diese Terroristen ausgewiesen hat.“ Besonders problematisch sei dies für einen NATO-Partner, da Hamas international als Terrororganisation eingestuft ist.
Dieser Vorfall reiht sich in die Entwicklungen seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas ein, der am 7. Oktober des letzten Jahres eskalierte. An diesem Tag brach Hamas eine bestehende Waffenruhe und griff den Süden Israels an. Der brutale Überfall kostete rund 1.200 Menschen das Leben, darunter zahlreiche Zivilisten, und führte zur Entführung von über 250 Geiseln.
Die anschließenden israelischen Militäraktionen in Gaza führten laut der Hamas-verwalteten Gesundheitsbehörde zu über 40.000 Toten – eine Zahl, die keine Unterscheidung zwischen Zivilisten und Kämpfern macht. Internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen sprechen von einer schweren humanitären Krise in der Region.
Die Türkei steht seit langem in der Kritik, Hamas-Führer zu unterstützen und diesen eine Plattform zu bieten. Dieser Vorwurf gewinnt nun an Brisanz, da die Hamas nach der gezielten Eliminierung zahlreicher hochrangiger Führer, darunter Yahya Sinwar, möglicherweise nach neuen Rückzugsorten sucht.
Die mögliche Aufnahme von Hamas-Funktionären stellt nicht nur die Rolle der Türkei als NATO-Mitglied infrage, sondern rückt auch die Frage nach ihrer geopolitischen Ausrichtung in den Fokus. Kritiker werfen Ankara vor, durch diese Entscheidung den internationalen Kampf gegen den Terrorismus zu untergraben und Israels Sicherheitsbedenken zu ignorieren.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Samstag, 23 November 2024