US-Botschafter boykottiert Nagasaki-Gedenkfeier wegen Ausschluss von Israel
Der US-Botschafter in Japan, Rahm Emanuel, wird nicht an der jährlichen Nagasaki-Gedenkfeier teilnehmen, nachdem Israel aufgrund angeblicher Sicherheitsbedenken von der Veranstaltung ausgeschlossen wurde. Diese Entscheidung sorgt für Kontroversen und hinterfragt die politische Neutralität des Ereignisses.

Rahm Emanuel, der US-Botschafter in Japan, hat sich entschieden, der diesjährigen Gedenkfeier zum 79. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki fernzubleiben. Der Grund für seine Absage liegt im Ausschluss des israelischen Botschafters Gilad Cohen von der Veranstaltung, der von japanischen Beamten mit Sicherheitsbedenken begründet wurde.
Laut einem Bericht der Japan Times erklärte der Bürgermeister von Nagasaki, Shiro Suzuki, dass die Entscheidung, Israel nicht einzuladen, getroffen wurde, um die friedliche Natur der Zeremonie zu wahren und den Fokus auf das Gedenken der Opfer zu legen. Kritiker sehen darin jedoch eine politische Entscheidung, die ein falsches Signal sendet, insbesondere in einer Zeit, in der globale Solidarität gegen Terrorismus gefragt ist.
Besonders brisant wird diese Entscheidung dadurch, dass Vertreter aus Ländern wie Syrien, Venezuela, China und Iran zur Zeremonie eingeladen wurden, obwohl diese Staaten schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen und Verbindungen zu Terrorismus aufweisen. Der Iran, der als Hauptsponsor von Terrorgruppen wie Hamas und Hisbollah gilt und gleichzeitig ein Nuklearprogramm verfolgt, das dem Geist des Gedenkens an die Opfer des Atomangriffs widerspricht, wurde ebenfalls eingeladen.
Die Entscheidung, den israelischen Botschafter auszuschließen, während andere umstrittene Staaten teilnehmen dürfen, hat nicht nur den US-Botschafter veranlasst, die Veranstaltung zu boykottieren. Auch die britische Botschafterin Julia Longbottom hat ihre Teilnahme abgesagt, da sie befürchtet, dass durch diesen Schritt Israel unzulässig mit Russland verglichen werden könnte.
Rahm Emanuel wird stattdessen an einer anderen Veranstaltung in Tokio teilnehmen. Laut der US-Botschaft möchte Emanuel damit ein Zeichen setzen, dass er die politisch motivierte Entscheidung der Gedenkfeier nicht unterstützt. Der Ausschluss Israels wirft Schatten auf die politische Neutralität des Gedenkens in Nagasaki und stellt die Glaubwürdigkeit der Veranstaltung in Frage.
Autor: Redaktion
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Mittwoch, 07 August 2024