Kölner Stadtrat gegen Roger Waters: Kritik an mutmaßlichem Antisemitismus

Kölner Stadtrat gegen Roger Waters: Kritik an mutmaßlichem Antisemitismus


Dem ehemaligen Pink-Floyd-Mitglied wird vorgeworfen, antisemitische Propaganda zu betreiben und die BDS-Boykottbewegung zu unterstützen.

Kölner Stadtrat gegen Roger Waters: Kritik an mutmaßlichem Antisemitismus

In Köln sorgt ein geplantes Konzert des Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters für Aufregung und Kritik. Politikerinnen und Politiker aus dem Kölner Stadtrat haben sich über Parteigrenzen hinweg gegen das Konzert ausgesprochen und die Kölner Lanxess-Arena aufgefordert, alles dafür zu tun, um das Konzert noch zu verhindern. In einem offenen Brief der Grünen-Fraktion wurden Vertreter von Grünen, CDU, SPD, FDP, Volt, einer Einzelmandatsträgerin und eines Einzelmandatsträgers genannt, die sich geschlossen gegen jeden Antisemitismus stellen würden.

Der Grund für die Kritik an Waters sind Vorwürfe, er betreibe antisemitische Propaganda. Die Kulturstaatsministerin Claudia Roth hatte in einem Interview der »Jüdischen Allgemeine« Anfang Februar gesagt, dass der Musiker »offenkundig zu einem aktiven BDS-Unterstützer und darüber hinaus Verschwörungstheoretiker geworden« ist. Die BDS-Bewegung ist eine umstrittene Bewegung, die sich für einen Boykott Israels einsetzt und von einigen als antisemitisch kritisiert wird. Auch sein ehemaliger Pink-Floyd-Kollege David Gilmour hatte Waters kritisiert und von »aufrührerischen und völlig unzutreffenden Kommentaren« gesprochen.

Die Forderungen nach Konzertabsagen mehren sich, und auch in Deutschland gibt es Streit um geplante Auftritte des Musikers. Auf der Website der Kölner Lanxess-Arena ist sein Konzert für den 9. Mai angekündigt, doch es bleibt abzuwarten, ob die Kritik der Politikerinnen und Politiker Einfluss auf die Durchführung des Konzerts haben wird.

Während einige Kritikerinnen und Kritiker argumentieren, dass die Meinungsfreiheit in Gefahr sei und dass Waters' künstlerische Freiheit nicht eingeschränkt werden solle, vertreten andere die Auffassung, dass der Kampf gegen Antisemitismus und die Unterstützung Israels wichtiger sei als die künstlerische Freiheit eines Einzelnen. Die Diskussion um das geplante Konzert und die Vorwürfe gegen Waters zeigen einmal mehr, wie schwierig und komplex das Verhältnis zwischen Kultur, Politik und Moral ist und wie unterschiedlich die Auffassungen darüber sein können.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Andrés Ibarra - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=74416762


Mittwoch, 22 Februar 2023

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.



Folgen Sie uns auf:

flag flag