Alarmsignal aus Köln: Antisemitische Vorfälle steigen um erschreckende 50 Prozent – Gewalt eskaliert

Alarmsignal aus Köln: Antisemitische Vorfälle steigen um erschreckende 50 Prozent – Gewalt eskaliert


Ein jüngst veröffentlichter Bericht wirft einen beunruhigenden Schatten auf die Domstadt: Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Köln ist im Jahr 2022 alarmierend gestiegen.

Alarmsignal aus Köln: Antisemitische Vorfälle steigen um erschreckende 50 Prozent – Gewalt eskaliert

Mit insgesamt 83 dokumentierten Fällen verzeichnet die Stadt im Vergleich zum Vorjahr (2021: 55) einen Anstieg von 50 Prozent! Im Durchschnitt wurden 2022 sieben antisemitische Vorfälle pro Monat gemeldet, verglichen mit 4,5 Vorfällen im Monat im Jahr 2021.

Diese verstörenden Zahlen, die von der Meldestelle des NS-Dokumentationszentrums erhoben wurden, zeichnen ein düsteres Bild einer Gesellschaft, die im Bann zunehmender Gewalt und Hassverbrechen steht. Daniel Vymyslicky, Mitarbeiter des NS-Dokumentationszentrums, betont die Dringlichkeit der Situation: "Nicht nur wurden zahlenmäßig deutlich mehr Vorfälle als im Vorjahr gemeldet, die verzeichneten Formen des Antisemitismus waren außerdem deutlich gewalttätiger."

Ein besonders brutales Beispiel ist der Brandanschlag auf das Friedhofsgebäude der Synagogen-Gemeinde am 11. Mai letzten Jahres. Dieser verheerende Akt von Hass und Intoleranz ist einer von insgesamt drei Angriffen, zwei Bedrohungen, acht gezielten Sachbeschädigungen, vier Massenzuschriften und 65 Vorfällen der Kategorie "Verletzendes Verhalten", die 2022 dokumentiert wurden.

Der Täter, ein 46-jähriger Mann, wurde vor Gericht gestellt. Nach einem Gutachten wurde er jedoch als schuldunfähig eingestuft. Ihm wurde angeordnet, in eine dauerhaft betreute Wohngruppe kranker Menschen mit kontrollierter Medikamenteneinnahme und fortlaufenden Urin- und Bluttests zu ziehen.

Insgesamt 30 antisemitische Angriffe auf Einzelpersonen wurden im letzten Jahr in Köln dokumentiert – sowohl körperliche als auch verbale Attacken. Erschreckend ist, dass 90 Prozent der Betroffenen (27 von 30 Fällen) jüdisch waren oder als solche adressiert wurden.

Darüber hinaus wurden antisemitische Vorfälle gegenüber Einrichtungen in 20 Fällen dokumentiert. Ein Großteil der Vorfälle ereignete sich mitten auf der Straße und im Stadtbezirk Innenstadt. So wurde beispielsweise ein junger Mann auf der Schildergasse angegriffen, nur weil er eine Kippa trug.

Antisemitische Vorfälle an Erinnerungsorten haben ebenfalls zugenommen, von sechs im Jahr 2021 auf 15 im Jahr 2022, wie die Meldestelle berichtet.

Diese Zahlen sollten nicht nur betroffen, sondern auch wütend machen. Sie unterstreichen die dringende Notwendigkeit, antisemitischen Hassverbrechen entgegenzutreten und ein Umfeld zu schaffen, das Sicherheit und Toleranz für alle Bürger fördert. Es ist eine kollektive Verantwortung und eine dringende Aufgabe, die wir als Gesellschaft angehen müssen. Der aktuelle Bericht sendet einen klaren und erschütternden Weckruf: Wir dürfen nicht tatenlos bleiben.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild


Dienstag, 25 Juli 2023

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