Verspielt der Burgenlandkreis das Vertrauen seiner Bürger? Ein fragwürdiger Umgang mit Spendengeldern

Verspielt der Burgenlandkreis das Vertrauen seiner Bürger? Ein fragwürdiger Umgang mit Spendengeldern


Die Ankündigung, dass Gelder nicht ausschließlich für die Stolpersteine, sondern auch für andere Projekte verwendet werden sollen, ist ein Hohn für all jene, die großzügig gespendet haben.

Verspielt der Burgenlandkreis das Vertrauen seiner Bürger? Ein fragwürdiger Umgang mit Spendengeldern

Als in Zeitz zehn Stolpersteine entwendet wurden, reagierten die Menschen schnell und entschlossen: In nur wenigen Tagen flossen über 50.000 Euro an Spenden zusammen. Doch die ursprüngliche Solidarität droht nun durch ein undurchsichtiges Vorgehen des Burgenlandkreises in Misstrauen umzuschlagen. Anstatt die Mittel wie angekündigt für den Ersatz der gestohlenen Steine und zur Förderung des Simon Rau Zentrums einzusetzen, plant der Kreis jetzt eine Jury zur Mittelvergabe. Ein Verfahren, das mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert.

Unklare Absichten und zweckentfremdete Gelder?

Landrat Götz Ulrich hatte in ersten Stellungnahmen noch versichert, die Stolpersteine umgehend zu ersetzen und den Restbetrag für das Simon Rau Zentrum zu verwenden. Die hohen Spendensummen allerdings wecken offenbar neue Interessen: Jetzt sollen Gelder für „künftige Projekte“ zur Erinnerungskultur reserviert werden, über die eine Jury entscheiden soll. Weder die Zusammensetzung dieses Gremiums noch die genauen Projekte sind jedoch transparent. Diese Unklarheit erweckt den Eindruck, dass die anfänglichen Versprechen in der Verwaltung des Kreises schnell verblasst sind.

Gefährliche Abkehr vom Spenderwillen

Rechtlich und moralisch kann dies problematisch werden, da der Spendenaufruf ursprünglich einem konkreten Zweck diente. Für die Spender könnte es enttäuschend sein, wenn ihr Geld letztlich für Vorhaben verwendet wird, die weit vom ursprünglichen Ziel entfernt sind. Ein deutlicher Vertrauensbruch droht, wenn der Kreis hier nicht klare Richtlinien befolgt und transparent bleibt.

Eine Frage des Vertrauens

Diese Stolpersteine symbolisieren das Andenken an jüdisches Leben und den Holocaust – sie sind mehr als ein Objekt, sie sind Erinnerung. Doch durch die intransparente Handhabung der Spendengelder könnte der Burgenlandkreis jene Menschen abschrecken, die mit ihrer Hilfe diese Erinnerungen wachhalten wollten.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Fotomontage aus Frei und Stolpersteine von Von Cookroach - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=104693439


Freitag, 25 Oktober 2024

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