Antisemitismus in Berlin explodiert: Erschütternder Anstieg der Angriffe im Jahr 2024

Antisemitismus in Berlin explodiert: Erschütternder Anstieg der Angriffe im Jahr 2024


Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Berlin übertrifft schon im ersten Halbjahr 2024 die Gesamtsumme von 2023.

Antisemitismus in Berlin explodiert: Erschütternder Anstieg der Angriffe im Jahr 2024

Ein alarmierender Bericht von RIAS zeigt: Juden in der Hauptstadt leben in wachsender Gefahr – Gewalt, Drohungen und Anfeindungen sind Alltag geworden.

Acht Angriffe täglich: Die düstere Bilanz

Von Januar bis Juni 2024 wurden in Berlin 1.383 antisemitische Vorfälle registriert – im Schnitt acht pro Tag. Damit übertrifft die Zahl die 1.270 Vorfälle des gesamten Vorjahres. Besonders besorgniserregend: Zwei dieser Vorfälle waren extreme Gewaltakte, während 23 tätliche Angriffe dokumentiert wurden, darunter sechs Angriffe auf Kinder.

Zusätzlich meldete RIAS 37 Fälle von Sachbeschädigung, 28 Bedrohungen und 1.240 Fälle von beleidigendem Verhalten.

Brutale Übergriffe auf offener Straße

Zwei Fälle extremer Gewalt verdeutlichen die wachsende Bedrohung:

  • Februar 2024: Ein jüdischer Student wird in Mitte brutal angegriffen. Die Täter schlugen ihm mehrfach ins Gesicht und traten weiter zu, nachdem er am Boden lag. Das Opfer musste mit mehreren Knochenbrüchen im Gesicht operiert werden. Besonders perfide: Der Angriff folgte auf eine Online-Doxing-Kampagne, die den Studenten als „rechten Zionisten“ diffamierte.
  • Mai 2024: Ein jüdischer Ukrainer wurde auf dem Weg zur Synagoge attackiert. Der Angreifer schrie „Free Palestine“, stieß das Opfer zu Boden und verletzte ihn mit einem E-Scooter. Die Passanten griffen nicht ein, das Opfer erlitt einen Knochenbruch und schwere psychische Traumata.

Weitere Vorfälle umfassen Angriffe auf jüdische Personen in Cafés, auf der Straße und in Restaurants. Das bloße Tragen der israelischen Flagge reichte in vier Fällen aus, um Gewalt zu provozieren.

Schulen: Orte der Angst für jüdische Kinder

74 antisemitische Vorfälle ereigneten sich in Bildungseinrichtungen, darunter 27 allein in Schulen. Jüdische Kinder wurden geschlagen, bespuckt und massiv bedroht. RIAS bezeichnet diese Entwicklungen als „alarmierend“ und sieht dringenden Handlungsbedarf.

Antisemitismus auf öffentlichen Plätzen

Der Großteil der Vorfälle fand an öffentlich zugänglichen Orten statt: in Verkehrsmitteln, auf Straßen und in Parks. Öffentliche Räume werden zunehmend zu Schauplätzen von Hass, insbesondere gegenüber Menschen, die sichtbare jüdische Symbole tragen.

Israel-Hamas-Konflikt als Brandbeschleuniger

Seit dem 7. Oktober sind fast drei Viertel der antisemitischen Vorfälle mit dem Israel-Hamas-Krieg verknüpft. Doch RIAS warnt: Viele Angriffe stehen in keinem direkten Zusammenhang mit dem Konflikt. Vielmehr habe sich das gesellschaftliche Klima so verändert, dass antisemitische Aussagen und Handlungen zunehmend als akzeptabel gelten.

Keine Entspannung in Sicht

Der Bericht schließt mit einer düsteren Prognose: Ein Rückgang der Vorfälle ist nicht absehbar. Antisemitismus ist in Berlin auf dem Vormarsch – die Gefahr für jüdische Bürger wächst täglich.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: RIAS


Freitag, 29 November 2024

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