Jugendliche im Fokus nach Anschlägen auf israelische Ziele – Irans Einfluss vermutet

Jugendliche im Fokus nach Anschlägen auf israelische Ziele – Irans Einfluss vermutet


In den letzten Wochen wurden mehrere Fälle von Jugendlichen, die auf israelische Botschaften oder Unternehmen schossen, bekannt, was die Aufmerksamkeit auf mögliche Verbindungen zu Iran lenkte.

Jugendliche im Fokus nach Anschlägen auf israelische Ziele – Irans Einfluss vermutet

Wie aus einem Bericht der BBC News vom Donnerstag hervorgeht, wird vermutet, dass Teheran hinter diesen Vorfällen steckt. Besonders bemerkenswert ist der Fall eines 13-jährigen Jungen, der letzte Woche festgenommen wurde, nachdem er auf die Büros des israelischen Technologieunternehmens Elbit Systems in Schweden geschossen hatte. Dieser Fall ähnelt dem Vorfall, bei dem zwei schwedische Jugendliche Handgranaten auf die israelische Botschaft in Kopenhagen warfen.

Die schwedische Polizei, vertreten durch den Sprecher August Brandt, bestätigte, dass der 13-Jährige „im Grunde auf frischer Tat ertappt wurde“ und die Ermittlungen als versuchter Mord sowie Waffenvergehen eingestuft wurden. Säpo, Schwedens Sicherheitsdienst, untersucht jedoch, ob Iran hinter diesen Vorfällen steckt.

Irans Einfluss: Ein „objektives Szenario“

Fredrik Hallström, Leiter der Einsätze bei Säpo, sprach von Irans möglicher Beteiligung als eine „objektive Hypothese“. Schon zuvor wurde Iran von Säpo beschuldigt, kriminelle Banden für Angriffe auf die jüdische Diaspora anzuheuern – eine Anschuldigung, die Teheran bestritten hat. Experten, die mit der BBC sprachen, betonten jedoch, dass die Jugendlichen wahrscheinlich nicht durch Antisemitismus oder den Israel-Hamas-Konflikt motiviert waren. Vielmehr scheint die Verbindung zu den kriminellen Banden in Schweden, insbesondere der gewalttätigen Gang Foxtrot, eine Rolle zu spielen.

Die Rolle krimineller Banden und Irans Einfluss

Die Foxtrot-Gang, die von dem in Iran geborenen Rawa Majid angeführt wird, wird oft verdächtigt, Jugendliche für sogenannte „Botendienste“ wie Anschläge zu rekrutieren. Intelligence-Quellen, darunter Mossad, berichteten, dass Majid im Jahr 2023 nach Iran zurückkehrte und nun in Zusammenarbeit mit der Islamischen Republik hinter den jüngsten Angriffen steht. Diese Methode, kriminelle Banden für politisch motivierte Attentate einzusetzen, ist für Teheran nichts Neues. So wurde bereits zuvor berichtet, dass Iran die Hells Angels und andere Gangs angeheuert hat, um Kritiker und Dissidenten zu verfolgen.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich auch in Deutschland, wo die IRGC (Iranische Revolutionsgarde) Berichten zufolge hinter einem Angriff auf eine Synagoge stand, bei dem ein lokales Gangmitglied Schüsse abfeuerte.

Gangs als Werkzeuge des Regimes

Nach Aussagen des Journalisten Diamant Salihu, der für das schwedische Fernsehen SVT arbeitet, versucht Teheran, Banden wie Foxtrot zu überzeugen, „Verbrechen im Auftrag des Regimes“ zu begehen. Es wird angenommen, dass Rawa Majid, der Anführer von Foxtrot, dabei eine zentrale Rolle spielt. Rivalisierende Banden streiten allerdings ab, mit Iran in Verbindung zu stehen.

Criminologie-Experte David Sausdal von der Universität Lund erklärte gegenüber der BBC, dass die Jugendlichen, die an diesen Taten beteiligt sind, lediglich „Söldner“ seien. Sie würden „Pizza oder Handgranaten gleichermaßen liefern“, ohne tiefe ideologische oder emotionale Beweggründe. Für sie sei es einfach ein Job, für den sie bezahlt werden.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Riggwelter - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=934995


Samstag, 19 Oktober 2024

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