Britischer Ex-Soldat Daniel Khalife: Vom Gefängnisausbruch bis zu Spionage-Vorwürfen für Iran

Britischer Ex-Soldat Daniel Khalife: Vom Gefängnisausbruch bis zu Spionage-Vorwürfen für Iran


Daniel Khalife, ein ehemaliger britischer Soldat, bestreitet die Spionage für den Iran und erklärt seine bizarre Motivation: Er wollte ein Doppelagent werden – inspiriert von einer TV-Serie.

Britischer Ex-Soldat Daniel Khalife: Vom Gefängnisausbruch bis zu Spionage-Vorwürfen für Iran

Daniel Khalife, ein 23-jähriger Brite und ehemaliger Soldat, steht derzeit wegen Spionagevorwürfen für den Iran vor Gericht und bestreitet vehement, für das Unrechtsregime zu arbeiten. Stattdessen behauptet er, dass er geplant habe, ein Doppelagent für Großbritannien zu werden, inspiriert von der TV-Serie Homelander. Sein Versuch, dies den britischen Geheimdiensten klarzumachen, führte jedoch nicht zu einer Anwerbung, sondern zu seiner Verhaftung.

In der Anklage gegen Khalife geht es um vermeintliche Kontakte zu iranischen Agenten und um den Versuch, als Doppelagent für MI5 zu arbeiten. Bereits zuvor sorgte Khalife für Schlagzeilen, als er 2023 aus dem Wandsworth-Gefängnis entkam, was eine großangelegte Fahndung auslöste. Khalife, der bereits wegen eines Bomben-Hoax und unerlaubten Verlassens seiner Kaserne angeklagt ist, bestritt jedoch immer wieder die Absicht, Großbritannien zu schaden.

Khalife gab an, er habe die Aufmerksamkeit von Geheimdienstbehörden gewinnen wollen, wurde jedoch aufgrund seiner iranischen Abstammung vom Vetting-Prozess ausgeschlossen. Dies bezeichnete er als „zutiefst enttäuschend“ und erklärte, dass seine Familie und er das iranische Regime verabscheuen würden. Einem Bericht des Jersey Evening Post zufolge hatte Khalife versucht, als Doppelagent für Großbritannien zu agieren. MI5 und MI6 ignorierten seine Anfragen jedoch.

Khalife berichtete, er habe über soziale Medien Kontakt zu Hamed Ghashghavi, einem kürzlich von den USA sanktionierten Iraner, aufgenommen und wurde so mit iranischen Geheimdienstvertretern in Kontakt gebracht. Khalife gab an, dass er "wie ein kleiner Junge" behandelt und „offensichtlich zu manipulieren versucht“ wurde.

Seine Überlegungen, ein Doppelagent zu werden, seien auch durch eine fiktionale Handlung in der Serie Homelander inspiriert worden, in der ein Charakter zur vermeintlichen Überläuferin wurde, um die Interessen des eigenen Landes zu schützen. Khalife, der sich nun in einer ungewollten Lage befindet, beteuert: „Ich liebe mein Land. Alles, was ich wollte, war zu helfen.“

Die Anklage sieht das anders: Khalife wird beschuldigt, 2019 eine Zahlung von umgerechnet rund 2.000 US-Dollar von seinem mutmaßlichen iranischen Kontaktmann erhalten zu haben. Khalife selbst bezeichnete seine Verhaftung als „Schlag ins Gesicht“ und äußerte vor Gericht, dass er mit seiner Flucht aus dem Gefängnis lediglich die Unangemessenheit seiner Inhaftierung habe verdeutlichen wollen.

Diese Verwicklungen werfen Fragen auf, sowohl über Khalifes Motive als auch über die Wirksamkeit der Geheimdienstarbeit in Großbritannien. Mit seinen Anschuldigungen gegenüber britischen und iranischen Behörden bewegt sich Khalife auf einem schmalen Grat zwischen Widerspruch und Wahn – und lässt die Frage offen, ob er als verwirrter Idealist oder als echter Bedrohungsfaktor für die nationale Sicherheit zu bewerten ist.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Metropolitan Police


Samstag, 02 November 2024

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