Pro-palästinensische Vandalismusaktionen in Großbritannien zum Jahrestag der Balfour-Erklärung: Polizei untersucht „Hassverbrechen“
In Großbritannien hat die Gruppe Palestine Action zum Jahrestag der Balfour-Erklärung koordinierte Vandalismusaktionen verübt. Die Polizei untersucht die Vorfälle als Hassverbrechen.
Am 2. November, dem 107. Jahrestag der Balfour-Erklärung, führte die in Großbritannien ansässige pro-palästinensische Gruppe Palestine Action gezielte Vandalismusaktionen in London und Manchester durch. Diese Erklärung aus dem Jahr 1917 markierte laut Palestine Action den Beginn der „ethnischen Säuberung Palästinas“. Die Metropolitan Police erklärte, dass die Vorfälle nun als mögliche Hassverbrechen untersucht werden.
Gezielte Angriffe auf Institutionen und Firmen mit Israel-Bezug
Eines der Ziele war die Universität Cambridge, an der Arthur Balfour studierte. Palestine Action beschuldigte die Universität, mit „genozidalen Unternehmen“ wie Rolls-Royce, Siemens und BAE Systems zusammenzuarbeiten und warf ihr Mitschuld am „Genozid an den Palästinensern“ vor. Die Aktivisten besprühten das Institute for Manufacturing der Universität mit roter Farbe, um ihre Ablehnung zum Ausdruck zu bringen. Palestine Action forderte zudem Universitäten in Birmingham, Bristol, London und weiteren Städten auf, gegen Gebäude dieser Firmen vorzugehen.
Auch das britische Israel-Kommunikations- und Forschungszentrum (BICOM) sowie das Büro des Jüdischen Nationalfonds (JNF) in London wurden von der Gruppe beschädigt. BICOM, das als eine der einflussreichsten Israel-Lobbygruppen in Großbritannien gilt, wurde von Palestine Action beschuldigt, „durch die Herstellung israelischer Waffen Wohlstand zu generieren“. Der JNF wurde beschuldigt, „Gelder zu sammeln, um palästinensische Häuser abzureißen und Siedlungen auf gestohlenem palästinensischem Land zu errichten“.
Reaktionen und Forderungen nach rechtlichen Konsequenzen
Phil Rosenberg, Präsident des Board of Deputies of British Jews, verurteilte die Aktionen als „Schlägerei und Vandalismus“, die auf Einschüchterung abzielen. Rosenberg forderte eine harte Bestrafung der Täter und äußerte, dass der Angriff auf Gebäude britisch-jüdischer Wohltätigkeitsorganisationen und Universitäten die jüdische Gemeinschaft erheblich belastet habe. BICOM selbst zeigte sich „entsetzt über die Angriffe“ und verurteilte die Aktionen als „feige Akte des inländischen Terrorismus“.
Die Community Security Trust (CST) stellte fest, dass es sich bei den Vorfällen um das Werk einer „extremistischen Gruppe“ handele, die Gewalt und Einschüchterung als Mittel zur Zielverfolgung nutze. CST kündigte an, eng mit der Polizei zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Der Abgeordnete David Pinto-Duschinsky aus Hendon verurteilte die Vorfälle als „abscheulichen Hass“ und betonte, dass die Toleranzschwelle gegenüber solchen Taten bei null liege.
Die britische Polizei verstärkte nach den Vorfällen ihre Patrouillen in den betroffenen Gebieten und begann mit der Auswertung von CCTV-Aufnahmen sowie Befragungen von Zeugen. Detective Chief Inspector Paul Ridley betonte, dass dieser Vorfall „mit voller Härte untersucht wird“, und kündigte eine „Null-Toleranz-Politik gegenüber Hassverbrechen“ an.
Palestine Action behauptete zudem, dass Mitglieder der Gruppe eine Statue des israelischen Präsidenten Chaim Weizmann von der University of Manchester entfernt hätten. Diese Aktion, ebenfalls zum Jahrestag der Balfour-Erklärung, sorgte für zusätzliche Empörung und verstärkte die Forderungen nach einer umfassenden strafrechtlichen Aufarbeitung.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Sonntag, 03 November 2024