Niederlande ein Zentrum für Antisemitismus und anti-israelische Netzwerke

Niederlande ein Zentrum für Antisemitismus und anti-israelische Netzwerke


Ein israelischer Regierungsbericht deckt auf, wie antisemitische Strukturen in den Niederlanden Fuß gefasst haben. Antisemitische Gewalt und Hass werden zunehmend geduldet und toleriert.

Niederlande ein Zentrum für Antisemitismus und anti-israelische Netzwerke

Ein vertraulicher Bericht der israelischen Regierung sorgt für Aufsehen: Die Niederlande scheinen zunehmend zu einem Nährboden für antisemitische Strömungen und anti-israelische Netzwerke zu werden. Diese Entwicklung beschränkt sich längst nicht mehr auf isolierte Gruppierungen, sondern scheint in verschiedene Gesellschaftsbereiche vorgedrungen zu sein – von öffentlichen Protesten über die sozialen Medien bis hin zu juristischen und finanziellen Netzwerken. Der Bericht, der ursprünglich von der israelischen Regierung zur Beobachtung von Entwicklungen im Ausland in Auftrag gegeben wurde, zeigt ein komplexes Netzwerk auf, das gezielt anti-israelische Propaganda verbreitet und antisemitische Stimmungen anheizt.

Einer der Brennpunkte dieser Bewegung in den Niederlanden ist der jährliche „Nakba-Tag“, an dem Aktivisten die Gründung Israels als Vertreibung der Palästinenser darstellen. Besonders der 15. Mai 2022, als eine große Demonstration auf dem Dam-Platz in Amsterdam stattfand, markierte eine bedenkliche Eskalation. Der Aufmarsch, der von pro-Hamas-Gruppen wie Samidoun organisiert wurde, brachte prominente Unterstützer wie Thomas Hofland, den Leiter dieser Organisation in den Niederlanden, und Amin Abu-Rashid, einen bekannten Hamas-Aktivisten, zusammen. Dort wurde die Hamas als „legitime Widerstandsbewegung“ bezeichnet, und es wurde offen zur Gewalt gegen Israel aufgerufen – ein Zeichen, wie tief der Hass bereits in die öffentliche Sphäre der Niederlande eingedrungen ist.

Das israelische Ministerium für Diaspora-Angelegenheiten und Bekämpfung des Antisemitismus dokumentiert in dem Bericht, dass diese anti-israelischen Bewegungen in den Niederlanden seit Jahren an Boden gewinnen. Die Ermittlungen zeigen, dass prominente Akteure wie Abu-Rashid nicht nur mit hohen Bargeldsummen von über 150.000 Euro, sondern auch mit einschlägigen Materialien zur Unterstützung der Hamas-Aktivitäten ausgestattet sind. Abu-Rashids Einfluss erstreckt sich über Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten der niederländischen Gesellschaft, darunter Gretta Duisenberg, die Witwe des ehemaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank, die seit Jahren vehement für die palästinensische Sache eintritt. Zusammen mit Gleichgesinnten nutzt Abu-Rashid diese Verbindungen, um anti-israelische Propaganda und antisemitische Ressentiments zu verbreiten.

Ein weiterer Akteur ist Thomas van Gool, ein Mitglied der niederländischen Friedensorganisation PAX. Van Gools Position in Friedensbewegungen verleiht ihm Glaubwürdigkeit, die er nutzt, um Israel als Staat zu dämonisieren und gegen diplomatische Kontakte zur israelischen Regierung zu mobilisieren. Im Sommer 2023 nahm er an der „Gaza Freedom Flotilla“-Veranstaltung in Rotterdam teil, bei der palästinensische Flaggen in Solidarität mit Hamas gezeigt wurden. Van Gools Aktivitäten sind typisch für eine Bewegung, die anti-israelische Agitation unter dem Deckmantel des Menschenrechtsaktivismus verbreitet.

Ein besonders alarmierendes Element des Berichts ist die zunehmende Verbreitung von anti-israelischen Narrativen auf Social Media, die gezielt junge Niederländer ansprechen. Der Rapper Rachid El Ghazaoui, besser bekannt als „Rapper Appa“, nutzt seine Reichweite auf Instagram und Twitter, um Israel zu verunglimpfen und zu militärischen Maßnahmen gegen den jüdischen Staat aufzurufen. Im Frühjahr 2023 verglich er Israel öffentlich mit dem NS-Regime und forderte, dass Israel „zerschlagen“ werden müsse. Seine Botschaften finden vor allem bei jungen Menschen Anklang und haben anti-israelische Ressentiments längst in die digitale Alltagskultur verankert.

Eine zunehmend alarmierende Rolle spielt auch die juristische Ebene: Die „Bewegung des 30. März“ etwa, unter der Leitung des Anwalts Haroon Raza, hat das niederländische Rechtssystem genutzt, um Anklagen gegen israelische Offizielle zu erheben und Israel international zu diskreditieren. Raza stellte im Frühjahr 2023 einen Antrag zur Festnahme des israelischen Präsidenten Isaac Herzog während dessen Besuchs in Amsterdam, indem er ihm „Völkermord“ und „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vorwarf. Obwohl diese Klagen symbolisch bleiben, sind sie Teil einer Strategie, um Israel weltweit zu isolieren und das internationale Ansehen des Landes zu beschädigen.

Der Bericht beschreibt darüber hinaus, wie pro-palästinensische Gruppen die Plattformen öffentlicher und digitaler Medien nutzen, um Symbole wie das Palästinensertuch und den Wasser-melonen-Symbolismus in der niederländischen Kultur zu etablieren. Diese Taktiken, die anti-israelische Symbole geschickt in Alltagssymbole einbinden, machen den Hass gegenüber Israel und Juden in niederländischen Gesellschaftsstrukturen salonfähig.

Eine der stärksten Kritiken des Berichts betrifft die niederländische Regierung, die diese Bewegungen bislang weitgehend toleriert hat. Indem anti-israelische Hetze als „Menschenrechtsarbeit“ eingestuft wird, bleiben pro-Hamas-Aktivisten ungehindert. Die offizielle Position der niederländischen Regierung, die radikale anti-israelische Aktivitäten unter dem Deckmantel der Redefreiheit schützt, trägt dazu bei, dass die jüdische Gemeinschaft in den Niederlanden und israelische Bürger zunehmend verunsichert sind.

Mit der aktuellen Gewaltwelle in Amsterdam sieht sich die niederländische Gesellschaft mit den Folgen eines systematisch gewachsenen Hasses konfrontiert. Die Angriffe auf israelische Fans und Juden in Amsterdam sind kein isoliertes Ereignis, sondern das Ergebnis einer jahrelang tolerierten antisemitischen und anti-israelischen Agenda. Die niederländischen Behörden stehen nun vor einer entscheidenden Wahl: Werden sie gegen diese Welle des Hasses vorgehen, um die Sicherheit der jüdischen Gemeinschaft und der israelischen Besucher zu schützen, oder wird diese schleichende Normalisierung von Antisemitismus weiter ungehindert voranschreiten?


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Donald Trung Quoc Don - Wikimedia Commons - © CC BY-SA 4.0 International.(Want to use this image Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=130101448


Freitag, 08 November 2024

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