AJC fordert dringendes Handeln: Antisemitismus in Europa bekämpfen
Jüdische Gemeinden verlangen konkrete Maßnahmen und null Toleranz
Das American Jewish Committee (AJC) hat europäische Minister und führende Entscheidungsträger aufgefordert, eine "dringende hochrangige Sitzung" einzuberufen, um neue Maßnahmen zur Durchsetzung, zum Schutz und zur Gerechtigkeit im Kampf gegen Antisemitismus umzusetzen. In einer Erklärung am Sonntagabend forderte die Organisation entschlossenes Handeln, das über bloße Worte hinausgeht.
AJC betont die Dringlichkeit der Umsetzung nationaler Aktionspläne gegen Antisemitismus. Dies erfordert laut der Organisation interne Überwachungs- und Durchsetzungsmechanismen, um den Fortschritt zu messen, Lücken zu identifizieren und Verantwortlichkeit sicherzustellen.
Ebenso notwendig sei eine verstärkte Koordination zum Schutz jüdischer Gemeinden, einschließlich der Anwendung bewährter Praktiken und präventiver Strategien, um Bedrohungen frühzeitig entgegenzutreten.
Die Regierungen sollten zudem eine Politik der null Toleranz gegenüber Antisemitismus verabschieden. Dies müsse die konsequente strafrechtliche Verfolgung von Hassverbrechen beinhalten, wobei klare Strafen öffentlich kommuniziert werden sollten.
Simone Rodan-Benzaquen, Direktorin von AJC Europe mit Sitz in Paris, machte deutlich, dass Europa an einem kritischen Punkt steht. „Die europäischen Führer dürfen nicht nur Antisemitismus verurteilen und symbolische Abkommen unterzeichnen“, sagte sie. „Wir präsentieren der EU konkrete Schritte, die zeigen, ob sie es ernst meinen.“
Diese Schritte umfassen unter anderem die klare Abgrenzung, wann Anti-Zionismus in Antisemitismus übergeht, und Schulungen, um moderne Formen des Judenhasses zu erkennen.
AJC-CEO Ted Deutch unterstrich, dass die Rückkehr von Szenarien wie "Judenjagden" nicht erforderlich sein sollte, um Europas Entscheidungsträger zum Handeln zu bewegen. Der Anstieg antisemitischer Vorfälle mache deutlich, dass symbolische Gesten nicht mehr ausreichen.
Die Forderungen des AJC sind ein Weckruf an Europa, nicht nur den Worten Taten folgen zu lassen, sondern auch Strukturen und Mechanismen zu schaffen, die jüdisches Leben nachhaltig schützen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Montag, 18 November 2024