Erdogan fordert islamische Einheit gegen Israel – Experte bezweifelt Erfolg

Erdogan fordert islamische Einheit gegen Israel – Experte bezweifelt Erfolg


Nach der Aufforderung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, dass sich die muslimischen Länder gegen die „Bedrohung durch die israelische Expansion“ im Nahen Osten vereinen sollen, hat der türkische Politikwissenschaftler Dr. Hay Eytan Cohen Yanarocak die Erfolgsaussichten einer solchen Allianz als unwahrscheinlich eingestuft.

Erdogan fordert islamische Einheit gegen Israel – Experte bezweifelt Erfolg

Erdogan behauptete, Israel verfolge das Ziel, Länder der Region zu erobern, doch Yanarocak, Experte für türkische Politik und Israel-Türkei-Beziehungen, sieht die islamische Welt zu gespalten, um eine einheitliche Front zu bilden.

Yanarocak, der am Dayan Center der Universität Tel Aviv forscht, betonte, dass Erdogan seit Jahren die Bedeutung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) hervorhebt. Zwar wolle die Türkei die Organisation stärken, um gemeinsame Entscheidungen der islamischen Welt durchzusetzen, doch in der Realität seien die Interessen der muslimischen Länder zu unterschiedlich. Beispielsweise verfolgen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate andere Ziele als Iran oder Pakistan.

Trotz Erdogans wiederholter Betonung des Gazastreifens als zentralem Thema, glaubt Yanarocak nicht an eine machbare Einheitsfront. Die Türkei verfolge innerhalb der OIC ihre eigene Außenpolitik, doch ohne eine gemeinsame Perspektive der anderen Länder werde eine solche politische Strategie kaum Erfolg haben.

Erdogan nutzte zudem die Ermordung der türkisch-amerikanischen Menschenrechtsaktivistin Aysenur Ezgi Eygi bei Nablus, um gegen die israelischen Streitkräfte (IDF) zu mobilisieren. „Es ist kein Zufall, dass Erdogan den Tod dieser Frau in seiner Rede erwähnte“, sagte Yanarocak. „Ihr Tod dient ihm als zusätzliches Mittel, um seine Rhetorik gegen Israel weiter zu befeuern.“


Autor: Redaktion
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Sonntag, 08 September 2024

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