Al-Hodeidah Hafen nach israelischem Angriff weiterhin lahmgelegt: Wirtschaftliche Auswirkungen immens

Al-Hodeidah Hafen nach israelischem Angriff weiterhin lahmgelegt: Wirtschaftliche Auswirkungen immens


Fast zwei Monate nach Israels Vergeltungsschlag gegen den Houthi-kontrollierten Hafen von Al-Hodeidah bleibt die strategische Infrastruktur schwer beschädigt. Experten schätzen, dass der wirtschaftliche Schaden erheblich ist und die Houthis auf primitive Alternativen ausweichen müssen.

Al-Hodeidah Hafen nach israelischem Angriff weiterhin lahmgelegt: Wirtschaftliche Auswirkungen immens

Der Angriff der israelischen Luftwaffe auf den Houthi-kontrollierten Hafen von Al-Hodeidah am 20. Juli hat tiefe Spuren hinterlassen, die auch fast zwei Monate später noch spürbar sind. Der Angriff war eine Reaktion auf den Drohnenangriff der Houthis, bei dem ein israelischer Zivilist getötet und mehrere andere verletzt wurden. Trotz der Ankündigung der Houthis, Vergeltungsschläge durchzuführen, blieb es bis zu einem Raketenangriff am vergangenen Sonntag relativ ruhig. Dieser Angriff auf das Zentrum Israels führte glücklicherweise zu keinen Verletzungen.

Seit dem Angriff auf Al-Hodeidah ist der strategische Hafen größtenteils außer Betrieb. Eran Efrat, ein Unternehmer im Biomasse-Sektor, der regelmäßig Schiffsbewegungen und Häfen verfolgt, erklärt, dass die Schäden am Treibstoffterminal des Hafens nach wie vor erheblich sind. „Nach dem Bombardement wurden auch Pipelines und Treibstofftanks beschädigt, was eine schnelle Reparatur unmöglich macht“, sagte Efrat, der inzwischen zu einer Art Open-Source-Analyst für den Hafen geworden ist.

Efrat nutzt öffentlich zugängliche Tools zur Schiffsverfolgung, um die Aktivitäten am Hafen von Al-Hodeidah zu überwachen. Schon einen Monat nach dem Angriff stellte er fest, dass keine Tanker mehr in den Hafen einliefen. Zudem wurde eine offizielle Mitteilung an Schiffe herausgegeben, in der sie aufgefordert wurden, nicht anzulegen, was für Efrat ein klarer Hinweis darauf war, dass der Hafen nicht mehr in der Lage war, Öl und Flüssiggas zu empfangen.

Neben der Beschädigung der Treibstoffinfrastruktur wurden auch Kräne zerstört, was das Entladen der Schiffe erheblich verlangsamte. „Anstelle der Hafenausrüstung mussten die Schiffe ihre eigenen Kräne nutzen, oder es wurden mobile Kräne eingesetzt, die jedoch viel kleiner sind“, erklärt Efrat.

Der wirtschaftliche Schaden ist enorm. Efrat schätzt, dass der Hafen, der früher 40.000 bis 50.000 Tonnen Öl und Gas pro Tag umschlagen konnte, mittlerweile nur noch bei 30 % seiner ursprünglichen Kapazität arbeitet. Statt wie zuvor zwei bis drei Tankladungen täglich zu entladen, kommt jetzt nur noch ein Tanker pro Monat an.

Nach Efrats Berechnungen werden in Al-Hodeidah alle zwei Tage etwa 50.000 Tonnen Öl und Flüssiggas verloren. Ein weiteres Zeichen dafür, wie schwer der Hafen getroffen wurde, ist, dass keine neuen Tanker erwartet werden – mindestens bis zum 21. September.

Als Ersatz nutzen die Houthis den offiziell geschlossenen Hafen von Ras Isa, einen früheren Exporthafen, der nur über drei Tanks verfügt. Ras Isa ist ein sehr primitiver Hafen ohne Pier. Die Schiffe müssen einige Dutzend Meter vor der Küste ankern, und über ein Rohr wird das Öl zum Festland gepumpt. Der Hafen, der als geschlossen gilt, ist nun die einzige Möglichkeit der Houthis, Öl und Gas zu entladen – jedoch in einem sehr langsamen Tempo. Früher wurde ein Tanker pro Tag entladen, heute dauert es bis zu einem Monat.

Efrat glaubt, dass Israel, angesichts der fortgesetzten Nutzung von Ras Isa, möglicherweise überlegt, auch diesen Hafen anzugreifen. Ras Isa spielt nun eine zentrale Rolle für die Houthis, auch wenn er inoffiziell und unter deutlich schwierigeren Bedingungen operiert. Dennoch bleibt die Situation prekär, und weitere militärische Maßnahmen könnten den Houthis noch größere Schwierigkeiten bereiten.


Autor: Redaktion
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Montag, 16 September 2024

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