Ehemaliger UN-Soldat enthüllt: UNIFIL „völlig abhängig von Hisbollah“

Ehemaliger UN-Soldat enthüllt: UNIFIL „völlig abhängig von Hisbollah“


Ein ehemaliger UN-Soldat berichtet, wie Hisbollah die Arbeit von UNIFIL massiv einschränkte und die UN-Mission in Südlibanon durch ständige Kontrolle dominierte.

Ehemaliger UN-Soldat enthüllt: UNIFIL „völlig abhängig von Hisbollah“

In einem aufsehenerregenden Interview mit der dänischen Nachrichtenplattform B.T. sprach ein ehemaliger Soldat der United Nations Truce Supervision Organization (UNTSO), der unter dem Pseudonym „Michael“ auftritt, über seine Erfahrungen in Südlibanon vor etwa zehn Jahren. Der UN-Soldat war damals mit der Überwachung von Verstößen gegen die UN-Sicherheitsratsresolution 1701 beauftragt, die ein entmilitarisiertes Südlibanon ohne Hisbollah vorsieht.

Trotz des klaren Mandats der UN-Mission stellte Michael fest, dass die Kontrolle über die Region faktisch bei Hisbollah lag. „Wir waren völlig abhängig von Hisbollah“, sagte er. Besonders deutlich wurde dies durch die strikten Bewegungseinschränkungen, die die UN-Soldaten erlebten. „Nachts operierten wir nie aus Angst vor Hisbollah. Sie hatten also freie Hand in den Abend- und Nachtstunden“, so Michael.

Hisbollahs Dominanz über UNIFIL

Michael berichtete weiter, dass Hisbollah ihnen den Zugang zu bestimmten Städten im Süden Libanons verweigerte. „Sie blockierten einfach die Straße. Sie waren nicht sichtbar bewaffnet, aber aggressiv, und es war klar, dass sie Mitglieder der Hisbollah waren“, erklärte er. Diese Vorfälle unterstreichen, wie stark Hisbollah die Bewegungsfreiheit der UN-Einheiten kontrollierte.

Besonders besorgniserregend war, dass Michael und seine Kollegen oft sahen, wie Zivilisten nahe israelischer Militäranlagen Fotos machten. „Wenn wir das sahen, zogen wir uns zurück und beobachteten aus der Ferne – das war unsere Anweisung“, fügte er hinzu.

Die Möglichkeit, Verstöße an den UN-Sicherheitsrat zu melden, wurde zudem durch die ständige Überwachung durch Hisbollah behindert. „Wenn ich versuchte, Beweise zu sammeln, nahmen sie mir meine Geräte weg“, berichtete Michael.

UNIFIL und Hisbollah: Eine schwierige Beziehung

In den letzten Wochen hat Israel eine Bodenoperation im Libanon gestartet, um die Bedrohung durch Hisbollah im Süden des Landes zu beseitigen. Am 8. Oktober, einen Tag nach dem Angriff der Hamas auf den Süden Israels, begann die im Libanon ansässige Terrorgruppe, den Norden Israels zu beschießen. Dadurch wurden Zehntausende Zivilisten gezwungen, ihre Häuser zu verlassen, und es kam zu Opfern auf beiden Seiten.

Obwohl die Situation immer gefährlicher wird, hat UNIFIL wiederholt die Aufforderung zur Evakuierung ihrer Mitarbeiter abgelehnt und stattdessen Israel kritisiert, wenn UNIFIL-Infrastruktur bei den Kämpfen beschädigt wurde. Sprecher der UN-Mission, Andrea Tenenti, erklärte in einem Interview, dass UNIFIL „nicht auf Ersuchen der israelischen Behörden, sondern gemäß den Vorgaben des Sicherheitsrates und der internationalen Gemeinschaft“ handelt.

Korruption und Vorwürfe gegen UNIFIL

In einem parallel veröffentlichten Bericht von Israel Hayom sagten gefangene Hisbollah-Terroristen aus, dass sie UNIFIL-Personal Geld zahlten, um ihre Stützpunkte für Operationen zu nutzen. Diese schwerwiegenden Vorwürfe wurden von UNIFIL jedoch vehement zurückgewiesen.

Michaels Erlebnisse und die jüngsten Entwicklungen im Süden des Libanon werfen erneut ein Schlaglicht auf die schwierige und komplexe Rolle von UNIFIL und die anhaltende Bedrohung durch Hisbollah.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2183006


Montag, 21 Oktober 2024

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