„Ihr habt uns vergessen“: Video von Geisel Alexander Troufanov wirft Schatten auf israelische Regierung

„Ihr habt uns vergessen“: Video von Geisel Alexander Troufanov wirft Schatten auf israelische Regierung


Ein neues Video von der Terrorgruppe Palästinensischer Islamischer Dschihad zeigt die verzweifelte Botschaft des seit dem 7. Oktober gefangenen Alexander Troufanov – eine erschütternde Bitte an die israelische Regierung und Shas-Parteichef Aryeh Deri.

„Ihr habt uns vergessen“: Video von Geisel Alexander Troufanov wirft Schatten auf israelische Regierung

Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ), eine als Terrororganisation eingestufte Gruppe, hat am Freitag ein weiteres Video veröffentlicht, das den russisch-israelischen Geisel Alexander Troufanov zeigt. Troufanov befindet sich seit dem 7. Oktober in Gefangenschaft, und dies ist bereits das vierte Mal, dass Filmmaterial von ihm der Öffentlichkeit präsentiert wird. Ähnliche Videos anderer Geiseln wurden in der Vergangenheit ebenfalls verbreitet, doch die Authentizität dieser Aufnahmen kann nicht unabhängig überprüft werden.

Israel betrachtet solche Videos als Mittel der psychologischen Kriegsführung. Der genaue Zeitpunkt und Ort der Aufnahmen sowie die Umstände, unter denen die Geiseln gefilmt wurden, bleiben unklar.

In dem jüngsten Video richtet sich Troufanov direkt an Aryeh Deri, den Vorsitzenden der religiösen Shas-Partei. Vor einem Hintergrund mit Deris Bild bittet Troufanov eindringlich um dessen Unterstützung: „Ich flehe Sie an, verhindern Sie, dass die Regierung uns vergisst und unser Leben hier im Dunkel der Tunnel endet.“

Ein Appell an moralische Verpflichtung

Troufanov beruft sich auf jüdische Traditionen und ethische Verpflichtungen. Er erinnert daran, dass gemäß der Halacha, der jüdischen Religionsgesetzgebung, sogar der Verkauf einer Torah zur Befreiung von Geiseln gerechtfertigt sei. „Nach einem Jahr in Gefangenschaft und der Aufgabe durch die Regierung bin ich gezwungen, mich an Sie zu wenden,“ sagte er und erwähnte explizit eine Bodenoffensive der israelischen Armee im Libanon, die seiner Meinung nach die Geiseln in Gaza in Vergessenheit geraten ließ.

Die Botschaft enthält auch ein Zitat des ehemaligen Oberrabbiners Ovadia Yosef, um den religiösen Führer Aryeh Deri und die Mitglieder der Shas-Partei zu motivieren, sich für seine Freilassung einzusetzen. Troufanov bezeichnet Deri als „das Licht am Ende des Tunnels“, das über sein Schicksal entscheidet.

Symbolik und Verzweiflung

Das Video hebt die verzweifelte Lage der Geiseln hervor und übt indirekt Kritik an der israelischen Regierung, insbesondere an Premierminister Benjamin Netanjahu. Troufanov wirft der Führung vor, die Geiseln „aufgegeben“ zu haben. Er drängt auf eine Geiselvereinbarung und appelliert eindringlich: „Ohne eine Vereinbarung haben wir keine Chance zu überleben. Israel, bitte rettet uns.“

Psychologische Kriegsführung oder Realität?

Israelische Analysten betonen, dass Videos wie diese gezielt genutzt werden, um Druck auf die israelische Öffentlichkeit und politische Entscheidungsträger auszuüben. Während PIJ und Hamas versuchen, durch emotionale Appelle Sympathie zu erzeugen, unterstreichen Experten die Notwendigkeit, diese Botschaften im Kontext ihrer propagandistischen Ziele zu betrachten.


Autor: Redaktion
Bild Quelle:


Freitag, 15 November 2024

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