Türkei keine Option als Vermittler im Geiselaustausch – Israel bleibt skeptisch

Türkei keine Option als Vermittler im Geiselaustausch – Israel bleibt skeptisch


Israel lehnt die Türkei als Vermittler im Geiselaustausch mit der Hamas ab. Gespräche bleiben eingefroren, während die Krise andauert.

Türkei keine Option als Vermittler im Geiselaustausch – Israel bleibt skeptisch

Israelische Quellen haben Berichte dementiert, wonach die Türkei eine Rolle im Geiselaustausch mit der Hamas übernehmen könnte. Laut der israelischen Zeitung The Jerusalem Post wird Ankara von israelischer Seite als ungeeigneter Vermittler angesehen, obwohl einige Hamas-Führer kürzlich von Katar in die Türkei übergesiedelt sind. „Ich kenne keine türkische Beteiligung und halte sie auch nicht für möglich“, erklärte eine Quelle.

Der Fokus der Verhandlungen liegt weiterhin auf Katar und Ägypten, die in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten versuchen, die Freilassung der noch 101 verbliebenen Geiseln zu erreichen. Doch seit der Hinrichtung von sechs Geiseln durch die Hamas Ende August, darunter der israelisch-amerikanische Hersh Goldberg-Polin, stocken die Gespräche.

Verhärtete Fronten und gescheiterte Angebote

Die ohnehin schwierige Lage wird durch die bevorstehenden politischen Veränderungen in den USA komplizierter. Donald Trumps Wahlsieg am 5. November hat das Gewicht der scheidenden Biden-Regierung in den Verhandlungen geschwächt. Gleichzeitig bleibt die Hamas unnachgiebig: Alle bisherigen Angebote, einschließlich eines Teilabkommens, wurden von der Terrororganisation abgelehnt. Ein Hamas-Sprecher machte deutlich, dass jeglicher Austausch von der Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen abhängt.

Ein Hoffnungsschimmer keimte kurzzeitig nach der gezielten Tötung des Hamas-Führers Yahya Sinwar durch Israel auf. Doch bislang gibt es keine konkreten Fortschritte. Stattdessen bleibt die Hamas bei ihrer Forderung, dass Israel seinen Militäreinsatz im Gazastreifen vollständig einstellen müsse, bevor ein Deal überhaupt denkbar sei.

Katar und die Rolle der Türkei

Katar, das bisher eine zentrale Rolle in den Verhandlungen gespielt hat, hat seine Vermittlungstätigkeit ausgesetzt. Die Regierung in Doha reagierte damit auf die Unnachgiebigkeit beider Seiten. Gleichzeitig haben die USA Druck auf Katar ausgeübt, die Hamas-Führer aus dem Land zu drängen. Die Verlegung einiger Hamas-Führer in die Türkei wirft die Frage auf, ob Ankara Katars Position übernehmen könnte. Doch angesichts der angespannten Beziehungen zwischen der Türkei und Israel erscheint dies unwahrscheinlich.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte früh im Gaza-Krieg angeboten, als Vermittler zu agieren. Doch das hohe Maß an Misstrauen gegenüber Ankara, das sich durch vergangene Spannungen aufgebaut hat, macht eine solche Rolle kaum vorstellbar. Israelische Beamte betonen, dass frühere Kooperationen mit der Türkei nicht mit der aktuellen geopolitischen Situation vergleichbar seien.


Autor: Redaktion
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Montag, 18 November 2024

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