Hisbollahs Ballistische Bedrohung: Ein Blick auf den Angriff in Ramat Gan
Der Einschlag einer ballistischen Hisbollah-Rakete in Ramat Gan am Montagabend wirft ernste Fragen zur Wirksamkeit der israelischen Raketenabwehrsysteme auf. Während der IDF ein Teilerfolg gelang, offenbart der Vorfall auch Schwächen und ungelöste Herausforderungen in der Luftverteidigung.
Kurz vor 21 Uhr feuerte die Hisbollah eine ballistische Rakete auf das Gebiet um Tel Aviv ab – eine Eskalation im bisherigen Raketenbeschuss. Ballistische Raketen stellen eine größere Bedrohung dar als herkömmliche Kurzstreckenraketen, da sie höhere Geschwindigkeiten erreichen und komplexere Flugbahnen aufweisen.
Die Rakete, die Ramat Gan traf, demonstriert, dass die Hisbollah trotz ihrer ökonomischen und politischen Probleme über eine fortschrittliche Rüstungsinfrastruktur verfügt. Iranische Unterstützung spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Der Angriff könnte sowohl als Machtdemonstration als auch als Druckmittel gegen Israel gedacht sein, insbesondere inmitten der Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Norden.
Schwachstellen der israelischen Abwehr
Der Vorfall deckt Schwächen und Lücken in Israels hochgelobtem Luftverteidigungssystem auf. Die Iron Dome ist primär für Kurzstreckenraketen optimiert und nicht in der Lage, ballistische Raketen effektiv abzufangen. Für diese Art von Bedrohung kommen andere Systeme zum Einsatz:
- David’s Sling für mittelgroße Raketen.
- Arrow 2 und Arrow 3, die ballistische Raketen in höheren Atmosphärenlagen neutralisieren sollen.
Am Montag setzte die IDF erfolgreich ein Abfangsystem ein, um die Rakete in etwa 12 km Höhe zu treffen. Doch obwohl der Treffer die Rakete in zwei Teile zerlegte, explodierte sie nicht vollständig.
Warum der IDF-Bericht ungenau war
Unmittelbar nach dem Angriff meldete die IDF, die Rakete sei abgeschossen worden, wobei lediglich Trümmerteile zu Boden gefallen seien. Die Polizei stellte jedoch fest, dass ein großer Teil der Rakete – und nicht nur Trümmer – in Ramat Gan einschlug und ein Bus zerstörte. Es kam zu einer Explosion, Bränden und Verletzungen von Zivilisten.
Untersuchungen ergaben später, dass der Abfang zwar den Flug der Rakete störte, sie aber nicht vollständig zur Detonation brachte. Ein Teil der Rakete löste sich und stürzte nahezu unversehrt zu Boden, wodurch der Schaden größer ausfiel als bei herkömmlichem Schrapnell.
Konsequenzen des Angriffs
- Erfolg mit Einschränkungen: Der Abfang verhinderte, dass die Rakete ihre maximale zerstörerische Wirkung entfaltete. Dennoch richtete der Einschlag erheblichen Schaden an.
- Wachsende Skepsis: In der Öffentlichkeit wächst die Besorgnis, ob die Abwehrsysteme Israels in der Lage sind, die tiefer im Landesinneren liegenden Städte zu schützen.
- Systemüberprüfung: Die IDF untersucht derzeit, warum die Abfangrakete die Hisbollah-Rakete nicht vollständig zur Explosion brachte.
Der Vorfall zeigt, dass Israel trotz technologischer Überlegenheit weiterhin mit strategischen Herausforderungen konfrontiert ist. Während Luftabwehrsysteme wie Iron Dome, David’s Sling und Arrow dazu beitragen, Verluste zu minimieren, bleibt die Bedrohung durch fortschrittlichere Waffen real.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Dienstag, 19 November 2024