USA bestätigt direkten Kontakt mit syrischer Rebellengruppe HTS

USA bestätigt direkten Kontakt mit syrischer Rebellengruppe HTS


Washington öffnet erstmals Gespräche mit ehemaliger Terrororganisation – Neue Ära in Syrien nach Assad?

USA bestätigt direkten Kontakt mit syrischer Rebellengruppe HTS

Die Vereinigten Staaten haben erstmals öffentlich bestätigt, in direkten Kontakt mit der syrischen Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Scham (HTS) getreten zu sein. Diese Gruppierung, die vom US-Außenministerium als Terrororganisation eingestuft wird, übt mittlerweile de facto Kontrolle über Syrien aus. Außenminister Antony Blinken gab diese bahnbrechende Erklärung am Samstag bei einer Pressekonferenz in Aqaba, Jordanien, ab.

Historischer Kontakt und neue Zielsetzungen

„Ja, wir stehen in Kontakt mit HTS und anderen Beteiligten“, sagte Blinken ohne Angaben zu Details oder der Tiefe der Gespräche. Dabei betonte er, dass es keine rechtlichen Einschränkungen gebe, mit einer als terroristisch eingestuften Gruppierung in Dialog zu treten. Ein Schwerpunkt der Gespräche sei die Freilassung des seit über einem Jahrzehnt in Syrien festgehaltenen US-Journalisten Austin Tice gewesen.

Die Kommunikation erfolgte inmitten einer dramatischen geopolitischen Wende: Der plötzliche Zusammenbruch des Regimes von Präsident Bashar al-Assad hat die Region in ein Machtvakuum gestürzt.

Neue Prinzipien für Syriens Zukunft

Während seiner diplomatischen Mission, die Jordanien, die Türkei und den Irak umfasste, skizzierte Blinken eine neue US-Strategie für Syrien. Washington sei bereit, eine Regierung zu unterstützen, die Terrorismus ablehnt, chemische Waffen eliminiert und Minderheiten sowie Frauenrechte schützt.

Bei einem Ministertreffen in Aqaba vereinbarte Blinken mit einer Koalition internationaler Partner die Grundsätze für den Übergang in Syrien. Das Treffen unterstrich die Bedeutung eines „vereinten Signals“ an die neuen interimistischen Autoritäten.

Der umstrittene Dialog mit HTS

Die Öffnung der USA hin zu HTS ist ein kontroverser Schritt, da die Gruppe ursprünglich als Ableger von al-Qaida galt und lange Zeit Gewalt und radikale Ideologien förderte. Kritiker warnen, dass dieser Dialog riskant sein könnte, während Befürworter argumentieren, dass pragmatische Lösungen notwendig seien, um die Region zu stabilisieren.

Blinken hielt sich bewusst zurück, welche weiteren Gruppen als Gesprächspartner infrage kommen. Allerdings machten diplomatische Quellen deutlich, dass Washington die dynamische Realität vor Ort anerkennen müsse, um langfristige Ziele wie Stabilität und Terrorismusprävention zu erreichen.

Regionale und globale Bedeutung

Blinken betonte, dass die Entwicklungen in Syrien über dessen Grenzen hinausreichen. „Von massiven Vertreibungen bis hin zu Terrorismus: Was in Syrien geschieht, hat weitreichende Konsequenzen.“ Die USA wollen laut Blinken sicherstellen, dass der Übergang nicht in Chaos endet.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By U.S. Department of State from United States - Deputy Secretary Blinken Participates in a Twitter Chat as a Part of the White House"s "Big Block of Cheese Day", Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52187290


Sonntag, 15 Dezember 2024

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