Illegale Technologieexporte an Iran: Zwei Männer wegen Todesfällen angeklagt
US-Behörden werfen zwei Männern vor, sensible US-Technologie illegal an den Iran geliefert zu haben – mit tödlichen Folgen für US-Soldaten.

In einer bedeutenden Anklage haben US-Bundesanwälte am Montag zwei Männer beschuldigt, verbotenerweise sensible US-Technologie in den Iran exportiert zu haben. Diese Technologien wurden später bei einem Drohnenangriff eingesetzt, der drei US-Soldaten tötete und 47 weitere verletzte. Der Angriff erfolgte am 28. Januar 2024 auf den US-Außenposten „Tower 22“ nahe der jordanisch-syrischen Grenze und wurde von einer iranisch unterstützten Miliz aus dem Irak verübt.
Die beiden Angeklagten sind Mohammad Abedini – bekannt als Mohammad Abedininajafabadi – und Mahdi Sadeghi. Abedini, Mitbegründer eines in Iran ansässigen Unternehmens, steht im Verdacht, eine Tarnfirma in der Schweiz genutzt zu haben, um Technologien aus den USA zu beschaffen. Mahdi Sadeghi, ein gebürtiger Iraner und US-Staatsbürger aus Massachusetts, arbeitete für den Chiphersteller Analog Devices und lieferte angeblich die verbotenen Produkte.
Zu den betroffenen Technologien gehören Beschleunigungsmesser und Kreiselgeräte, die von Analog Devices produziert wurden. Diese Komponenten gelangten in die Hände des Iran und wurden bei Drohnensystemen genutzt, die letztlich den Angriff ermöglichten. Die US-Ermittler betonten, dass Abedini diese Beschaffungsoperation in direkter Unterstützung für die Islamische Revolutionsgarde (IRGC) organisierte.
US-Anwalt Joshua Levy kommentierte die Anklage wie folgt: „Wir sprechen oft von hypothetischen Risiken, wenn sensible Technologien in die falschen Hände geraten. In diesem Fall ist es leider bittere Realität.“
Hintergründe der Anklage und Ermittlungen
Mohammad Abedini wurde auf Antrag der USA in Mailand verhaftet, wo er zeitweise lebt. Die US-Regierung hat um seine Auslieferung gebeten. Sein Komplize, Mahdi Sadeghi, wurde in Massachusetts festgenommen. Laut Staatsanwaltschaft stellt Sadeghi ein erhebliches Fluchtrisiko dar, weshalb seine Untersuchungshaft verlängert wurde.
Das betroffene Unternehmen Analog Devices gab bekannt, es arbeite vollumfänglich mit den Ermittlern zusammen und sei entschlossen, „jede unautorisierte Nutzung und den Missbrauch seiner Produkte zu verhindern.“
Der tödliche Drohnenangriff forderte das Leben dreier US-Reservisten: Sergeant William Jerome Rivers, Spezialistin Kennedy Ladon Sanders und Spezialistin Breonna Alexsondria Moffett. Er verstärkt die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und dem Iran sowie die Notwendigkeit strengerer Kontrolle von Exporten und Technologieflüssen in problematische Regionen.
Autor: Redaktion
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Dienstag, 17 Dezember 2024