Erschreckender Anstieg des Antisemitismus unter jüdischen Teenagern weltweit nach dem 7. Oktober 2023
Eine neue Umfrage zeigt eine alarmierende Zunahme antisemitischer Vorfälle an Schulen weltweit. Fast die Hälfte der befragten jüdischen Teenager gab an, persönlich mit Antisemitismus konfrontiert worden zu sein – vor allem durch Mitschüler und sogar Lehrer.
Eine kürzlich veröffentlichte Umfrage hat einen signifikanten Anstieg des Antisemitismus unter jüdischen Jugendlichen weltweit aufgedeckt, der auf die Ereignisse vom 7. Oktober 2023 zurückzuführen ist. Die Umfrage, die von Mosaic Teens, einer Initiative von Mosaic United in Zusammenarbeit mit dem israelischen Ministerium für Diaspora-Angelegenheiten und den Kampf gegen Antisemitismus sowie jüdischer Philanthropie durchgeführt wurde, zeigt eine beunruhigende Zunahme sowohl der Wahrnehmung als auch der direkten Erfahrungen antisemitischer Vorfälle unter jüdischen Schülern.
Die Umfrage, die fast 800 jüdische Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren aus verschiedenen Ländern einbezog, zeigt, dass die Wahrnehmung von Antisemitismus weltweit um 29,1 % gestiegen ist, wobei der Anstieg außerhalb der USA besonders drastisch ist – hier stieg die Wahrnehmung antisemitischer Tendenzen um 45,9 %. Diese wachsende Unsicherheit spiegelt sich in der Tatsache wider, dass fast die Hälfte (47,4 %) der Befragten angab, persönlich mit Antisemitismus konfrontiert worden zu sein. Besonders besorgniserregend: 78 % dieser Vorfälle ereigneten sich im schulischen Umfeld, während Antisemitismus auch in sozialen Medien und öffentlichen Räumen weit verbreitet ist.
Einer der "beunruhigendsten Befunde" der Umfrage, so Mosaic Teens, sei die Tatsache, dass Mitschüler die Hauptverursacher antisemitischer Vorfälle seien. 68,7 % der Jugendlichen gaben an, dass sie von ihren Mitschülern diskriminiert wurden. Besonders schockierend sind auch die Berichte, dass 26,6 % der Befragten antisemitischen Anfeindungen durch Lehrer und 27,4 % durch Schuladministratoren ausgesetzt waren – ein Hinweis darauf, dass das Problem tief in den Institutionen verankert ist, die die Jugendlichen eigentlich schützen sollten.
Darüber hinaus zeigt die Umfrage, dass antisemitische Inhalte in schulischen Lehrmaterialien präsent sind. 14,3 % der Jugendlichen berichteten, dass sie antisemitische Inhalte in Schulaufgaben oder im Unterrichtsmaterial gesehen haben, insbesondere in den USA, was Fragen zur Aufsicht und Angemessenheit des Schulstoffs aufwirft.
Die Auswirkungen dieses Anstiegs des Antisemitismus haben das Verhalten jüdischer Schüler merklich verändert. Mehr als 30 % haben aufgehört, jüdische Symbole zu tragen, 35 % zögern, jüdische oder israelische Inhalte online zu teilen, und 22 % haben ihre jüdische Identität gänzlich verborgen. Diese Verhaltensänderungen verdeutlichen eine tiefe Verunsicherung und das Gefühl, nicht genügend Unterstützung zu erhalten – 78 % der Befragten gaben an, dass ihre Bedenken, insbesondere in den USA, abgewiesen oder heruntergespielt wurden.
Mosaic Teens kündigte an, bald weitere Ergebnisse dieser Umfrage zu veröffentlichen, die einen tieferen Einblick in die jüdische Identität und die Perspektiven der Jugendlichen auf den Israel-Hamas-Konflikt geben sollen. Die kommenden Erkenntnisse sollen beleuchten, wie der andauernde Krieg das Verständnis jüdischer Jugendlicher für ihr Erbe und ihre Beziehung zu Israel beeinflusst hat.
In seiner abschließenden Erklärung betonte Mosaic, dass die Ergebnisse dieser Umfrage den dringenden Handlungsbedarf aufzeigen, um den Antisemitismus in Bildungseinrichtungen zu bekämpfen. Angesichts der zunehmenden Unsicherheit und mangelnden Unterstützung jüdischer Schüler ist es entscheidend, stärkere Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass alle Schüler in einer sicheren und respektvollen Umgebung lernen können.
Autor: Redaktion
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Donnerstag, 19 September 2024