Syrien, Gaza und der Kampf gegen den IS: USA und Türkei suchen gemeinsame Lösungen

Syrien, Gaza und der Kampf gegen den IS: USA und Türkei suchen gemeinsame Lösungen


Antony Blinken und Hakan Fidan betonen die Bedeutung des IS-Kampfes und diskutieren über ein mögliches Gaza-Waffenstillstandsabkommen. Die Türkei intensiviert dabei den Druck auf Hamas.

Syrien, Gaza und der Kampf gegen den IS: USA und Türkei suchen gemeinsame Lösungen

US-Außenminister Antony Blinken und sein türkischer Amtskollege Hakan Fidan unterstrichen am Freitag die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen, um ein Wiedererstarken des Islamischen Staates (IS) in Syrien zu verhindern. Dies wurde im Kontext der politischen Transition Syriens und der anhaltenden Spannungen zwischen kurdischen Kräften und türkisch unterstützten Gruppen thematisiert.

In einer Pressekonferenz in Ankara erklärte Blinken, dass die USA entschlossen seien, die Errungenschaften im Kampf gegen den IS zu sichern: „Unsere Länder haben gemeinsam viel dafür getan, das territoriale Kalifat des IS zu eliminieren, und es ist unerlässlich, diese Bemühungen fortzusetzen.“

Herausforderungen in Nordsyrien
Im Fokus der Gespräche standen die anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) und türkisch unterstützten Rebellengruppen im Norden Syriens. Die SDF ist ein zentraler Partner der USA im Kampf gegen den IS, steht jedoch wegen ihrer YPG-Miliz im Konflikt mit der Türkei, die sie als Verlängerung der verbotenen PKK betrachtet.

Diese Spannungen eskalierten jüngst, als türkisch unterstützte Streitkräfte die strategisch bedeutende Stadt Manbidsch einnahmen. Die SDF zog sich daraufhin hinter den Euphrat zurück. Berichten zufolge wurde dieser Rückzug im Rahmen eines stillen Abkommens zwischen den USA und der Türkei vereinbart, um weitere Konflikte zu vermeiden.

Gaza-Waffenstillstand und die Rolle der Türkei
Im Rahmen seines Besuchs diskutierte Blinken auch intensiv über die Eskalation in Gaza. Die USA setzen auf die Türkei, um Einfluss auf Hamas auszuüben und einen Waffenstillstand zwischen Israel und palästinensischen Gruppen zu erreichen. „Wir schätzen die wichtige Rolle, die die Türkei hier übernehmen kann, um Hamas zur Zustimmung zu einem möglichen Abkommen zu bewegen,“ erklärte Blinken.

US-Beamte zeigten sich optimistisch, da Hamas offenbar Kompromissbereitschaft signalisiert hat. Angesichts der starken Hamas-Präsenz in der Türkei und insbesondere Istanbuls sei Ankara in einer Position, auf die Gruppe einzuwirken. Minister Fidan bestätigte, dass die Gespräche auf eine rasche Stabilisierung der Lage in Gaza abzielen.

Gemeinsame Ziele in Syrien
Während die Türkei und die USA weiterhin bei Syrien unterschiedliche Interessen verfolgen, betonten beide Seiten die gemeinsame Verantwortung, den IS-Kampf nicht aus den Augen zu verlieren. Blinken verwies auf die Notwendigkeit, die Sicherung von IS-Gefangenenlagern durch die SDF zu gewährleisten, während die Türkei ihre strategische Ausrichtung gegen die YPG bekräftigte.

Fidan kritisierte in einem Interview die Rolle westlicher Staaten: „Die PKK instrumentalisiert ihre Position in der Region, um die internationale Gemeinschaft unter Druck zu setzen.“ Dennoch einigten sich beide Länder darauf, dass langfristige Stabilität in Syrien eine Lösung für die Spannungen in Nordsyrien erfordert.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: U.S. Department of State


Samstag, 14 Dezember 2024

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