Candace Owens zur „Antisemitin des Jahres 2024“ gekürt
Nach einer Abstimmung kürte die Organisation „Stop Antisemitism“ die politische Kommentatorin Candace Owens zur „Antisemitin des Jahres“ – und die Kontroverse wächst.
Die amerikanische Nichtregierungsorganisation Stop Antisemitism hat die rechtsgerichtete politische Kommentatorin Candace Owens als „Antisemitin des Jahres 2024“ ausgezeichnet. Die Organisation gab das Ergebnis auf ihrem X/Twitter-Account bekannt, nachdem über 30.000 Stimmen abgegeben wurden.
Owens setzte sich dabei gegen zwei weitere umstrittene Kandidaten durch: Greta Thunberg, die als „Hamas-Apologetin“ bezeichnet wurde, und Twitch-Streamer Hasan Piker, der beschuldigt wurde, Terrorgruppen zu unterstützen. Die Auszeichnung folgt auf ähnliche Kontroversen der Vorjahre, in denen Rashida Tlaib, eine US-amerikanische Kongressabgeordnete, den fragwürdigen Titel erhielt.
Vom Star der konservativen Bewegung zum Bruch mit jüdischen Verbündeten
Owens war einst Teil der US-konservativen Medienlandschaft und arbeitete mit prominenten jüdischen Persönlichkeiten wie Dennis Prager und Ben Shapiro zusammen. Doch nach dem 7. Oktober, dem Massaker der Hamas, änderte sich ihre Rhetorik. Besonders eine Bemerkung kurz danach sorgte für Aufsehen: „Niemand kann zwei Herren dienen... Man kann nicht sowohl Gott als auch dem Geld dienen.“
Ihr ehemaliger Kollege Ben Shapiro, ebenfalls Jude, reagierte scharf auf den Vorwurf: „Candace, wenn du glaubst, dass die Arbeit für The Daily Wire dich zwischen Gott und Geld bringt, dann kündige.“ Owens verließ die Plattform schließlich und verwies auf das gespannte Verhältnis mit Shapiro.
Zu den weiteren Gründen für die Nominierung zählten „Stop Antisemitism“ Aussagen von Owens, wonach Hollywood von „sinistren jüdischen Gangs“ kontrolliert werde – eine Aussage, die sie in ihrem Podcast tätigte. Zudem postete sie regelmäßig Inhalte, die von der Organisation als „widerwärtig“ eingestuft wurden.
Internationale Reaktionen und Konsequenzen
Owens’ antisemitische Äußerungen führten unter anderem dazu, dass sie in Neuseeland und Australien nicht mehr einreisen darf – eine Entscheidung, für die sie öffentlich die „zionistische Entität“ verantwortlich machte. Auch ihr Schwiegervater distanzierte sich öffentlich von ihren Ansichten.
Während Owens‘ Fans sie für die Auszeichnung auf Social Media „beglückwünschten“, zeigte sie wenig Reue. In einem sarkastischen Ton kündigte sie bereits eine Reaktion in ihrer Sendung an: „Natürlich werde ich eine Dankesrede für meine Show morgen vorbereiten. So viele Menschen, denen ich danken muss.“
Die Kontroverse um Candace Owens zeigt, wie stark die antisemitischen Strömungen gerade auch in der konservativen Medienlandschaft zunehmen. Organisationen wie Stop Antisemitism kämpfen öffentlich dafür, diese Entwicklungen zu benennen und sichtbar zu machen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: X @StopAntisemites
Dienstag, 17 Dezember 2024