Studie offenbart alarmierende antisemitische Einstellungen in Österreich
Antisemitische Ansichten bleiben in Österreich tief verwurzelt. Eine Studie zeigt: Fast 40 Prozent äußern problematische Einstellungen gegenüber Juden.
Eine aktuelle Untersuchung der Universität Wien hat weit verbreitete antisemitische Vorurteile in Österreich aufgezeigt. Die im Rahmen des ORF-Projekts »Was glaubt Österreich?« durchgeführte Studie zeigt, dass Stereotype und ablehnende Haltungen gegenüber Juden in weiten Teilen der Bevölkerung fest verankert sind.
Antisemitismus in Zahlen
- 39 Prozent der Befragten gaben an, die Israelis würden die Palästinenser „nicht anders behandeln, als die Deutschen im Zweiten Weltkrieg die Juden“.
- 38 Prozent empfinden, Juden würden „zu viel Aufmerksamkeit von der österreichischen Politik“ erhalten.
Diese Ansichten stehen in einer problematischen Tradition von Schuldumkehr und Übertreibung jüdischen Einflusses, die in Österreich auch nach Jahrzehnten der Aufarbeitung nicht verschwunden ist.
Jüdische Organisationen reagierten schockiert auf die veröffentlichten Zahlen. Sie fordern eine intensivere politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Antisemitismus, der in vielen Formen, ob offen oder latent, weiterhin präsent sei.
Die vollständigen Ergebnisse der Studie sollen im Frühling 2025 veröffentlicht werden. Diese könnten weiteren Aufschluss über die Ursprünge und Mechanismen solcher Vorurteile geben – und hoffentlich Wege aufzeigen, wie der wachsende Antisemitismus in Österreich bekämpft werden kann.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Dnalor 01 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 at, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31338752
Mittwoch, 08 Januar 2025