Amerikanisch-türkische Aktivistin bei Protest im Westjordanland von israelischen Streitkräften getötet

Amerikanisch-türkische Aktivistin bei Protest im Westjordanland von israelischen Streitkräften getötet


Die amerikanisch-türkische Menschenrechtsaktivistin Aysenur Ezgi Eygi, 26, erlag ihren Verletzungen, nachdem sie während eines Protests gegen Siedlungserweiterungen im Westjordanland von israelischen Kräften angeschossen wurde.

Amerikanisch-türkische Aktivistin bei Protest im Westjordanland von israelischen Streitkräften getötet

Die amerikanisch-türkische Menschenrechtsaktivistin Aysenur Ezgi Eygi, 26, ist am Freitag ihren schweren Kopfverletzungen erlegen, nachdem sie bei einem wöchentlichen Protest gegen die Siedlungserweiterungen in Beita, südlich von Nablus im Westjordanland, von israelischen Streitkräften angeschossen wurde. Dies berichtet das von der palästinensischen Autonomiebehörde betriebene Nachrichtenportal Wafa.

Während des Protests, bei dem die IDF-Soldaten laut Berichten scharfe Munition, Blendgranaten und Tränengas einsetzten, wurde Eygi schwer am Kopf verletzt. Sie wurde in das Rafida-Krankenhaus in Nablus gebracht, wo Ärzte um ihr Leben kämpften. Fouad Nafaa, Leiter des Krankenhauses, bestätigte gegenüber Reuters, dass die Aktivistin in einem kritischen Zustand mit einer schweren Kopfverletzung eingeliefert wurde. Trotz Wiederbelebungsversuchen verstarb sie kurz darauf.

Eygi war Teil der Faz'a-Kampagne, die palästinensische Bauern gegen militärische und Siedlerübergriffe unterstützt. Sie war auch Mitglied der International Solidarity Movement (ISM), einer palästinensisch geführten Bewegung, die sich für gewaltfreien Widerstand gegen die israelische Besatzung einsetzt. Diese Bewegung erinnert an den Fall von Rachel Corrie, einer amerikanischen Aktivistin, die 2003 in Rafah bei dem Versuch, einen israelischen Bulldozer zu stoppen, ums Leben kam.

Die israelische Armee erklärte, dass während der Unruhen Steine auf IDF-Soldaten geworfen wurden, woraufhin diese das Feuer eröffneten. Sie gab an, in die Beine eines der Aufrührer geschossen zu haben, und leitete eine Untersuchung des Vorfalls ein.

Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund der anhaltenden Spannungen in Beita, die sich aus den Siedlungstätigkeiten in der Region ergeben. Die Proteste sind häufig und stehen im Zeichen des Widerstands gegen die israelische Besatzung.

Hussein al-Sheikh, Generalsekretär des Exekutivkomitees der PLO, äußerte scharfe Kritik an dem Vorfall und forderte eine internationale Untersuchung: „Die israelische Besatzung hat eine amerikanische Solidaritätsaktivistin getötet. Unsere tiefste Anteilnahme gilt ihrer Familie und ihren Freunden. Dies ist ein weiteres Verbrechen, das von den Besatzungstruppen täglich begangen wird und dessen Verantwortliche vor internationale Gerichte gestellt werden müssen.“

Der Tod von Eygi reiht sich ein in eine traurige Serie von Vorfällen, bei denen ausländische Aktivisten während Protesten im Westjordanland getötet wurden. Zu den bekanntesten Fällen gehört die amerikanische Aktivistin Rachel Corrie, die 2003 in Rafah ums Leben kam, sowie der britische Aktivist Tom Hurndall, der 2003 in der Nähe von Rafah von einem IDF-Scharfschützen angeschossen und nach neun Monaten im Koma verstarb.


Autor: Redaktion
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Freitag, 06 September 2024

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