Mildes Urteil im Fall des Mordes an Yoel Lhanghal: Fünfeinhalb Jahre Haft für Liad Edri
Das Nazareth-Bezirksgericht hat Liad Edri am Donnerstag zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, nachdem er im Zusammenhang mit der Tötung des 18-jährigen Jeschiwa-Studenten Yoel Lhanghal im Jahr 2022 angeklagt war.
Neben der Gefängnisstrafe wurde Edri verpflichtet, der Familie des Opfers 50.000 NIS (12.160 Euro) Entschädigung zu zahlen.
Obwohl Edri ursprünglich wegen Mordes angeklagt war, kam es im Laufe des Prozesses zu einem umstrittenen Plea Deal. Die Mordanklage wurde fallen gelassen, und Edri bekannte sich der schweren Körperverletzung mit Vorsatz sowie der Behinderung der Justiz für schuldig. Dies führte zu dem deutlich milderen Urteil.
Racheli Zinkin, die Anwältin der Familie Lhanghal, zeigte sich enttäuscht über das Urteil. Sie kritisierte das Justizsystem scharf und erklärte: „Dieses Urteil sendet ein gefährliches Signal. Es scheint, als ob das System dem nächsten Kriminellen erlaubt, Beweise zu vernichten und Zeugen zu beseitigen." Sie führte weiter aus, dass auch das Verhalten der Polizei während des Vorfalls zu großer Frustration bei der Familie geführt habe. Die Polizei hätte den verletzten Yoel auf dem Boden liegen lassen und die Szene verlassen, ohne zu intervenieren.
Yoel Lhanghal war bei einer Geburtstagsfeier nahe dem Histadrut-Platz in Kiryat Shmona erstochen worden. Er war von einer großen Gruppe von Jungen angegriffen worden, wobei er eine tödliche Stichverletzung am Bauch erlitt. Die Ermittlungen ergaben, dass der Vorfall auf eine frühere Gewalttat zurückging, die von der Polizei Kiryat Shmona nicht richtig behandelt wurde. Durch das frühzeitige Verlassen des Tatorts durch die Beamten wurde eine weitere Eskalation der Gewalt nicht verhindert.
Autor: Redaktion
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Donnerstag, 12 September 2024