Kiryat Shmona: Eine verlassene Stadt im Schatten der Hisbollah-Bedrohung

Kiryat Shmona: Eine verlassene Stadt im Schatten der Hisbollah-Bedrohung


Die Stadt Kiryat Shmona im Norden Israels liegt nahezu leer, nachdem wiederholte Raketenangriffe der Hisbollah die Einwohner vertrieben haben. Während die Bedrohung durch moderne Raketen und Drohnen wächst, kämpfen die verbliebenen Bewohner um Sicherheit und eine Rückkehr zur Normalität.

Kiryat Shmona: Eine verlassene Stadt im Schatten der Hisbollah-Bedrohung

Kiryat Shmona, eine Stadt im Norden Israels, steht heute fast leer. Die Stadt, die einst Heimat von 24.000 Menschen war, zählt jetzt nur noch rund 2.000 verbliebene Bewohner. Der Grund: anhaltende Raketenangriffe der Hisbollah. Seit Beginn des Krieges im letzten Oktober hat Kiryat Shmona erheblich unter den Angriffen der Hisbollah gelitten, und es ist klar, warum die meisten Menschen die Stadt verlassen haben.

Die Hisbollah, die von Iran unterstützt wird, hat ihre Raketen und Waffentechnologie weiterentwickelt, was die Bedrohung für Städte wie Kiryat Shmona immens verstärkt hat. Eine der gefährlichsten Waffen, die von der Terrororganisation eingesetzt wird, ist die Burkan-Rakete, die bis zu 500 Kilogramm wiegen kann und massive Zerstörungen anrichtet. Diese Raketen und andere Waffen haben wiederholt die Zivilbevölkerung im Norden Israels ins Visier genommen, und die geringe Vorwarnzeit macht es den Bewohnern unmöglich, rechtzeitig Schutz zu finden. Trotz der alten Luftschutzbunker in der Stadt sind diese oft zu weit entfernt, um rechtzeitig erreicht zu werden.

Ariel Frish, der stellvertretende Sicherheitsbeauftragte der Stadt, erläuterte die Herausforderungen, denen Kiryat Shmona gegenübersteht. Schulen sind beispielsweise nicht ausreichend gegen Raketenangriffe geschützt, und es gibt keine Zeit für Schüler, sich in Schutzräume zu begeben, besonders wenn sich diese auf oberen Stockwerken befinden. Eine zusätzliche Gefahr geht von Drohnenangriffen aus, die eine neue Bedrohung darstellen.

Als Frish durch die Stadt fährt, wird die Stille der verlassenen Straßen bemerkbar. Kiryat Shmona liegt an einem Bergrücken, der die Stadt direkt in die Reichweite der Hisbollah stellt. Dies macht sie besonders anfällig für Raketen- und Drohnenangriffe. Die Bevölkerung war bereits in den 1970er und 1980er Jahren Ziel terroristischer Anschläge, doch die Bedrohung heute ist weitaus größer und gefährlicher.

Seit Beginn des Konflikts im letzten Oktober wurde Kiryat Shmona 760 Mal direkt von Raketen getroffen, und 19 öffentliche Gebäude wurden beschädigt. Frish zeigt auf einige der zerstörten Häuser und erklärt, dass solange diese Bedrohung nicht beseitigt ist, die Menschen nicht zurückkehren werden. Derzeit hat die Stadt nicht die notwendigen Mittel, um die verbleibenden Bewohner zu schützen, was die Rückkehr für viele unmöglich macht.

Die Hisbollah, die in jüngster Zeit Verluste durch israelische Angriffe hinnehmen musste, darunter der kürzlich erfolgte Pager-Angriff im Libanon, bereitet sich auf weitere Vergeltung vor. Über 450 Hisbollah-Kämpfer sind bereits seit Beginn des Konflikts gestorben, und es ist wahrscheinlich, dass die Organisation auf die jüngsten Angriffe mit noch mehr Gewalt reagieren wird.

Die Bewohner von Kiryat Shmona und anderen betroffenen Gemeinden im Norden Israels wünschen sich, dass die Hisbollah aus der Grenzregion zurückgedrängt wird. Sie brauchen Schutzräume, gesicherte Schulen und alle notwendigen Mittel, um ein normales Leben führen zu können.

Am 18. September feuerte die Hisbollah erneut Dutzende von Raketen auf Israel ab, wobei eine Rakete in der Nähe von Kfar Giladi in Tel Hai einschlug. Tel Hai hat eine besondere Bedeutung in der Geschichte Israels und steht symbolisch für den Kampf um die Verteidigung des Landes. Die Ereignisse von 1920, als in Tel Hai eine Schlacht zwischen Juden und Arabern stattfand, erinnern an den langen Weg, den Israel seit seiner Gründung zurückgelegt hat. Heute steht der Norden Israels erneut im Zentrum eines existenziellen Kampfes gegen die Hisbollah und ihre zunehmenden Bedrohungen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot


Donnerstag, 19 September 2024

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