Iranischer Kommandant Qaani nach Israels Schlag unter Verdacht
Die Ermittlungen um den Verbleib von Brigadier-General Esmail Qaani, Kommandant der Quds-Einheit der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC), nehmen eine neue Wendung, nachdem er nach einem israelischen Angriff in Beirut verschwunden ist.
Der Angriff, bei dem Hassan Nasrallahs mutmaßlicher Nachfolger Hashem Safieddine getötet wurde, hat eine groß angelegte Untersuchung in Iran ausgelöst.
Laut einem Bericht des Middle East Eye ist Qaani in Iran in Isolation und wird verhört. Zehn Quellen aus Beirut, Bagdad und Teheran berichteten der britischen Nachrichtenplattform, dass die Ermittlungen sich auf mögliche Sicherheitslücken innerhalb der IRGC fokussieren, vor allem auf jene, die im libanesischen Raum operieren. Der Verdacht, dass israelische Geheimdienste in die Organisation infiltriert sind, hat in den oberen Rängen des Regimes erhebliche Unruhe ausgelöst.
Zudem berichteten israelische Medien unter Berufung auf Sky News, dass Qaani während der Verhöre einen Herzinfarkt erlitten haben könnte. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Druck auf den hochrangigen General und seine Einheit erheblich ist.
Obwohl einige Quellen berichten, dass Qaani in Iran verhört wird, bleibt die Lage unklar. Eine Quelle aus dem Umfeld der Hisbollah behauptet, dass der General sich weiterhin in Beirut befindet. Sein Verbleib bleibt daher ein Rätsel.
Qaani war zwei Tage nach der Tötung Nasrallahs nach Beirut gereist, um die Lage vor Ort zu beurteilen. Seitdem ist der Kontakt zu ihm abgebrochen, was zu Spekulationen über seinen Aufenthaltsort und den wahren Umfang der israelischen Operation geführt hat. Es wird vermutet, dass die israelischen Streitkräfte durch präzise Geheimdienstarbeit Nasrallahs Nachfolger ausschalten und gleichzeitig die IRGC-Führung ins Visier nehmen konnten.
Qaani trat 2020 die Nachfolge von Qasem Soleimani an, nachdem dieser von den USA in einem Drohnenangriff getötet wurde. Qaanis Rolle im Nahen Osten, insbesondere in Ländern wie Libanon und Syrien, ist entscheidend für Irans Einfluss in der Region. Der Verlust von Safieddine und die andauernden Ermittlungen könnten Irans Macht in der Region schwerwiegend destabilisieren.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Tasnim News Agency, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=85597850
Samstag, 12 Oktober 2024
