Erdbeben oder Atomtest? Spekulationen um Iran nach Beben in Semnan

Erdbeben oder Atomtest? Spekulationen um Iran nach Beben in Semnan


Ein Erdbeben der Stärke 4,6 in Nordiran sorgt für Spekulationen über mögliche Nuklearaktivitäten. Experten bleiben skeptisch.

Erdbeben oder Atomtest? Spekulationen um Iran nach Beben in Semnan

Am 5. Oktober wurde in der Provinz Semnan, Nordiran, ein Erdbeben der Stärke 4,6 gemeldet, das nach Angaben des US Geological Survey in geringer Tiefe von 10 Kilometern auftrat. Die Erschütterungen waren in der Hauptstadt Teheran, etwa 110 Kilometer entfernt, zu spüren, und Berichten zufolge sollen sogar Nachbeben in Israel wahrgenommen worden sein. Dies führte schnell zu Spekulationen in sozialen Medien, wonach das Beben möglicherweise das Resultat eines verdeckten Nukleartests sein könnte.

Auf Twitter und X äußerten Nutzer die Vermutung, dass Iran möglicherweise unterirdische Testbomben in einer Tiefe von 10 Kilometern gezündet habe, um eine minimale Strahlungsexposition zu gewährleisten. Diese Spekulationen basieren auf früheren Fällen, wie etwa einem mutmaßlichen Nukleartest in Nordkorea im Jahr 2013, der zunächst als Erdbeben interpretiert wurde.

Während einige Nutzer eine Verbindung zwischen dem Erdbeben und möglichen Nuklearaktivitäten zogen, äußerten Experten Bedenken. Ein Bericht der Economic Times erklärte, dass Nuklearversuche zwar seismische Ereignisse auslösen können, aber die Art des Bebens am 5. Oktober Zweifel an einem Nukleartest aufkommen ließ. Die Tatsache, dass Irans nukleare Einrichtungen stark befestigt sind und das Erdbeben in geringer Tiefe stattfand, machte die Vorstellung einer nuklearen Detonation unwahrscheinlich.

Die Spekulationen wurden in einem angespannten geopolitischen Kontext laut. In den Wochen zuvor hatte der Iran ballistische Raketen auf Israel abgefeuert, was zu Berichten führte, dass Israel möglicherweise Vergeltungsschläge gegen iranische Nuklearanlagen erwägen könnte. Allerdings deuten Berichte der Jerusalem Post und der New York Times darauf hin, dass Israel eher auf iranische Militärbasen und Geheimdienststandorte abzielt, als auf das Nuklearprogramm des Landes.

Obwohl es als eine seltene Gelegenheit gesehen werden könnte, Irans Nuklearprogramm anzugreifen, haben Quellen nahegelegt, dass dies nicht im Einklang mit den „Zielen des Krieges“ stehe, wie sie vom israelischen Sicherheitskabinett festgelegt wurden. Es bleibt unklar, ob das Beben tatsächlich natürliche Ursachen hatte oder ob es als Teil eines größeren geopolitischen Szenarios interpretiert werden kann.


Autor: Redaktion
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Sonntag, 13 Oktober 2024

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