UNIFIL als Schutzschild für die Hisbollah: Versagen oder Kalkül?

UNIFIL als Schutzschild für die Hisbollah: Versagen oder Kalkül?


Ein Editorial des Wall Street Journal vom Dienstag prangert die Rolle von UNIFIL an, die nicht nur ihre Pflicht verfehle, sondern auch indirekt der Hisbollah in die Hände spiele.

UNIFIL als Schutzschild für die Hisbollah: Versagen oder Kalkül?

Die jüngste Kritik an der UN-Mission im Südlibanon (UNIFIL) ist lautstark und scharf. Ein Editorial des Wall Street Journal vom Dienstag prangert die Rolle von UNIFIL an, die nicht nur ihre Pflicht verfehle, sondern auch indirekt der Hisbollah in die Hände spiele. Israel habe wiederholt darum gebeten, dass die Friedensmission ihre Positionen in den umkämpften Gebieten räume – ein Hilferuf, der verhallt sei, wie das Editorial resümiert.

Als UNIFIL nach dem Ende des Libanonkriegs 2006 verstärkt wurde, war die Mission klar: die Entwaffnung von Terrorgruppen im Südlibanon zu unterstützen und den Friedensprozess zu fördern. Doch die Realität sieht anders aus. UNIFIL wurde im Laufe der Jahre zu einem stillen Beobachter, während sich die Hisbollah tief in den Regionen festsetzte, die sie eigentlich verlassen sollte. Bewaffnete Kämpfer, geheime Waffendepots und Angriffsplanungen – alles unter den Augen der internationalen Friedenstruppe, die wenig oder gar nichts dagegen unternahm.

Die Kritik des Wall Street Journal zielt auf die offensichtliche Duldung der militärischen Infrastruktur der Hisbollah im Südlibanon ab. Ein Tunnel, nur 100 Meter von einem UNIFIL-Stützpunkt entfernt, verdeutlicht, wie nahe sich die Terroristen den Blauhelmen bewegen, ohne Konsequenzen zu fürchten. Der Vorwurf ist klar: Die Präsenz von UNIFIL hält die Hisbollah nicht in Schach, sondern schützt sie sogar vor israelischen Gegenmaßnahmen. Mehr als 8.500 Raketen und Raketenangriffe auf Israel in den letzten Monaten wurden ungehindert abgefeuert, während die Blauhelme tatenlos blieben.

„UNIFIL scheint endlich seine wahre Berufung gefunden zu haben: Israel im Weg zu stehen“, schreibt das Wall Street Journal zynisch. Tatsächlich berichteten israelische Truppen von mehreren Angriffen der Hisbollah aus der Nähe von UNIFIL-Posten. Diese Nähe schütze die Terroristen, da die israelischen Streitkräfte die Blauhelme nicht gefährden wollten. Doch auch das hielt die UN nicht davon ab, Israel in den letzten Tagen gezielt anzugreifen, da UNIFIL-Soldaten leicht verletzt wurden – trotz der israelischen Warnungen, dass die Gebiete um die UN-Posten nicht sicher seien.

Die diplomatischen Reaktionen auf UNIFILs Verhalten sind heuchlerisch, so das Editorial weiter. Statt die UN-Mission für ihr Versagen zur Rechenschaft zu ziehen, erhielt sie Beifall aus verschiedenen diplomatischen Kreisen. Dabei ignorierten viele die Tatsache, dass die Hisbollah die Region systematisch entvölkert und eine aggressive Militärmacht im Südlibanon aufgebaut hat. Während Israel mit wachsenden Sicherheitsrisiken kämpft, schickt UNIFIL Botschaften der Unbeweglichkeit.

Premierminister Benjamin Netanjahu wies die Vorwürfe zurück, Israel habe gezielt UNIFIL-Personal angegriffen, als „völlig falsch“. Israel habe UNIFIL mehrfach aufgefordert, sich aus den Kampfzonen zurückzuziehen, die sich in unmittelbarer Nähe zur Grenze befanden. Diese Bitte sei von der UN-Leitung jedoch entschieden abgelehnt worden. Laut Netanjahu zeige diese Haltung, dass UNIFIL im Südlibanon nicht als Friedensstifter agiere, sondern zur Eskalation beitrage, indem sie die Hisbollah ungehindert operieren lasse.

Die Situation im Südlibanon und die Rolle von UNIFIL werfen gravierende Fragen auf. Während die Hisbollah ihre militärische Stärke ausbaut, bleiben die Blauhelme weitgehend wirkungslos. UNIFIL scheint nicht nur die Friedensbemühungen zu behindern, sondern stellt durch ihre Nähe zu den Hisbollah-Positionen auch eine Gefahr für sich selbst dar. Solange die internationale Gemeinschaft nicht bereit ist, UNIFIL zur Verantwortung zu ziehen und entschiedene Maßnahmen gegen die Hisbollah zu ergreifen, wird die Region weiter unter einem fragilen „Frieden“ leiden, der keiner ist.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot


Mittwoch, 16 Oktober 2024

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