Iranischer Abgeordneter fordert Kurswechsel in der Nuklearpolitik

Iranischer Abgeordneter fordert Kurswechsel in der Nuklearpolitik


Radikale Töne aus dem iranischen Parlament: Drohungen und Rufe nach nuklearer Bewaffnung

Iranischer Abgeordneter fordert Kurswechsel in der Nuklearpolitik

Der iranische Abgeordnete Mahmoud Nabavian hat zu einer drastischen Änderung der iranischen Nuklearpolitik aufgerufen. In einer Sitzung des Parlaments erklärte er, der Iran müsse sich mit denselben Waffen ausstatten, über die auch die "terroristischen Feinde" der Islamischen Republik, namentlich die USA und Israel, verfügen. Diese Aussage wird von regionalen Berichten als Anspielung auf die mögliche Entwicklung von Atomwaffen gewertet.

"Abschreckung um jeden Preis"

Nabavian argumentierte, dass der Iran seine nationale Sicherheit nur durch eine Aufrüstung gewährleisten könne. „Die Sicherheit unseres Landes ist die rote Linie,“ betonte er laut iranischen Staatsmedien. Er bezog sich dabei auf den Koran und erklärte, dass es eine religiöse Pflicht sei, die Feinde des Iran durch überlegene Waffentechnologie abzuschrecken.

Seine Forderung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem auch andere iranische Parlamentarier ähnliche Rufe nach einer atomaren Aufrüstung äußern. Ahmad Naderi, ein weiterer Abgeordneter, warnte davor, dass die nuklearen Arsenale der Gegner den Iran in eine strategisch unterlegene Position drängen.

Propaganda oder Richtungswechsel?

Die verstärkte Berichterstattung iranischer Staatsmedien über solche Forderungen deutet darauf hin, dass diese Äußerungen entweder die öffentliche Meinung testen sollen oder eine schrittweise Vorbereitung auf eine offizielle Kursänderung darstellen könnten. Experten vermuten, dass das Regime damit die Zustimmung zur weiteren Eskalation seiner Nuklearpolitik absichern will.

Der Iran hat sich bisher offiziell gegen den Bau von Atomwaffen ausgesprochen. Doch in jüngsten Äußerungen deutete der Leiter des Strategischen Rates für Außenbeziehungen, der Ayatollah Ali Khamenei berät, an, dass ein Angriff auf iranische Nuklearanlagen eine Neubewertung der Nuklearpolitik erfordern könnte.

Ein Abgeordneter mit radikalen Ansichten

Nabavian ist bekannt für seine radikalen Positionen in der Außenpolitik. Seine Wiederwahl im März wurde von Beobachtern als Triumph des konservativen Lagers gewertet. In der Vergangenheit verglich er das Atomabkommen mit dem berüchtigten Vertrag von Turkmenchay von 1828, der Persien große Gebietsverluste gegenüber Russland einbrachte.

Er hat mehrfach betont, dass der Kampf gegen Israel und die USA aus islamischer Sicht unabdingbar sei. Seine jüngsten Forderungen werden jedoch in der Region kritisch betrachtet. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben in Berichten hervorgehoben, dass Nabavians Äußerungen die Spannungen im Nahen Osten weiter verschärfen könnten.

Ein gefährlicher Spielraum

Die Äußerungen iranischer Politiker wie Nabavian verdeutlichen die wachsenden Spannungen zwischen dem Iran und seinen Gegnern. Der Ruf nach einer "Abschreckung um jeden Preis" und die mögliche Annäherung an eine nukleare Bewaffnung könnten weitreichende Konsequenzen haben. Beobachter warnen, dass ein solcher Kurs nicht nur die Stabilität der Region bedroht, sondern auch die internationale Gemeinschaft in höchste Alarmbereitschaft versetzen dürfte.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Tasnim News Agency, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=132724369


Dienstag, 19 November 2024

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