Warnung an Irak: Israel plant mögliche Angriffe auf pro-iranische Milizen
Die USA drängen die irakische Regierung, gegen Milizen auf ihrem Territorium vorzugehen, um einen israelischen Angriff zu verhindern. Israels Geduld scheint jedoch erschöpft.
Die Vereinigten Staaten haben am Mittwoch eine klare Warnung an die irakische Regierung ausgesprochen: Israel wird die täglichen Angriffe aus dem Irak auf sein Territorium nicht länger hinnehmen. Laut Berichten von Sky News Arabic, Al Hadath und Al Arabiya hat die US-Regierung erklärt, dass ihre diplomatischen Bemühungen, Israel von einem militärischen Angriff abzuhalten, erschöpft sind.
Die Botschaft an den Irak war deutlich: Sollte die irakische Regierung nicht unverzüglich Maßnahmen gegen die pro-iranischen Milizen ergreifen, die von ihrem Territorium aus operieren, könnte Israel binnen Stunden angreifen. Ein Angriff könne jedoch verhindert werden, wenn Bagdad die Milizen sofort entschärft und weitere Angriffe unterbindet.
Iraks Reaktion und Israels Forderungen
Iraks Premierminister Mohammed Shia al-Sudani versuchte am Dienstag, die Lage zu beruhigen. Er erklärte, dass Entscheidungen über Krieg und Frieden ausschließlich der irakischen Regierung vorbehalten seien. „Wir setzen unsere Bemühungen fort, Waffen zu beschlagnahmen, die für Angriffe genutzt werden könnten“, so al-Sudani. Zudem versprach er, jeden zur Rechenschaft zu ziehen, der Handlungen begeht, die die Sicherheit und territoriale Integrität des Irak gefährden.
Doch Israels Forderungen nach Maßnahmen gegen die Milizen haben bereits internationale Unterstützung gefunden. Israels Außenminister Gideon Sa’ar forderte den UN-Sicherheitsrat in einem Brief auf, dringend gegen die Aktivitäten der pro-iranischen Milizen vorzugehen. Diese würden den Irak als Basis nutzen, um Angriffe auf Israel durchzuführen.
Hintergrund: Angriffe aus dem Irak
Die Spannungen eskalieren seit Monaten. Anfang der Woche drang eine Drohne aus dem Irak in den israelischen Luftraum ein und wurde in der Nähe von Yavne abgeschossen. Solche Angriffe haben bereits tödliche Folgen gehabt: Im Oktober starben zwei israelische Soldaten – Sergeant Daniel Aviv Haim Sofer und Corporal Tal Dror – durch eine Drohne, die von irakischem Territorium gestartet wurde.
Auch zivile Ziele waren betroffen: Im September trafen Drohnenangriffe aus dem Irak die südisraelische Stadt Eilat. Eine Drohne wurde noch außerhalb des israelischen Luftraums abgefangen, doch eine andere traf ein Gebäude in der Stadt. Die herabfallenden Trümmer verursachten Brände im Hafen und nahe dem Herod’s Hotel. Ähnliche Vorfälle wurden im Norden Israels gemeldet.
US-Angriffe als Präzedenzfall
Israel ist nicht das einzige Land, das auf irakische Milizen reagiert hat. Im Juli griffen die USA Ziele im Irak an und bezeichneten die Luftschläge als „Selbstverteidigung“. Dieser Schritt wurde als Signal an die irakische Regierung gewertet, dass die Toleranz gegenüber pro-iranischen Milizen schwindet.
Schwindende Geduld und drohende Eskalation
Israels Warnung an den Irak verdeutlicht die Dringlichkeit der Lage. Die anhaltenden Angriffe mit Drohnen und Raketen belasten nicht nur die israelische Zivilbevölkerung, sondern gefährden auch die regionale Stabilität. Sollte der Irak keine Maßnahmen ergreifen, könnte ein israelischer Gegenschlag die Spannungen weiter verschärfen – mit unvorhersehbaren Konsequenzen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Tasnim News Agency, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47998942
Donnerstag, 21 November 2024