Israel bereit für Schlag gegen Iran? Verteidigungsquellen zeichnen düsteres Bild
Ein Angriff auf das iranische Atomprogramm scheint laut Experten so wahrscheinlich wie nie zuvor. Verteidigungsminister Katz sieht ideale Bedingungen, während Kritiker vor Risiken warnen.
Israel steht nach Einschätzung eines hochrangigen Verteidigungsbeamten vor einer historisch einmaligen Möglichkeit, das iranische Atomprogramm anzugreifen. Zwei Schlüsselfaktoren, die lange gefehlt haben, seien nun gegeben: Ein solcher Angriff sei notwendig und durchführbar. Der Konsens innerhalb des Verteidigungsapparats sei stärker als je zuvor, hieß es. Dies unterscheide die aktuelle Lage von der Situation im Jahr 2009, als der damalige Premierminister Benjamin Netanjahu mit Widerstand gegen ähnliche Pläne konfrontiert war.
Während der 26. Oktober, ein von vielen als verpasste Gelegenheit kritisiertes Datum, von einigen als Wendepunkt gesehen wird, betont der Verteidigungsbeamte, dass die günstigen Umstände weiterhin bestehen. Insbesondere die Zerstörung von Irans besten Luftverteidigungssystemen sowie die Schwächung seiner Stellvertreter wie Hisbollah und Hamas eröffnen Israel neue operative Möglichkeiten.
Verteidigungsminister Israel Katz unterstrich am 11. November die Dringlichkeit und Machbarkeit eines solchen Schlags. Nach zwei erfolgreichen Luftangriffen Israels in diesem Jahr auf iranische Ziele, die als Reaktionen auf massive Angriffe Teherans stattfanden, sei die Überlegenheit der israelischen Luftwaffe gegenüber der iranischen Luftverteidigung offensichtlich geworden. Katz sprach von einer „historischen Gelegenheit“, die Bedrohung durch das iranische Atomprogramm endgültig zu eliminieren.
Die Rolle der USA wird als entscheidend angesehen. Der designierte US-Präsident Donald Trump signalisiert laut israelischen Quellen Unterstützung für einen härteren Kurs gegenüber Iran. Dies könnte Israel das diplomatische Rückgrat geben, das für eine solch riskante Operation erforderlich ist. Gleichzeitig arbeitet Israel daran, internationale Unterstützung für einen sogenannten „Snapback“-Mechanismus zu gewinnen, der eine Wiedereinführung globaler Sanktionen gegen den Iran bis spätestens Oktober 2025 ermöglichen könnte.
Kritiker warnen jedoch vor den Risiken. Ein Angriff könnte Iran nicht nur dazu motivieren, sein Atomprogramm schneller voranzutreiben, sondern auch nur kurzfristig Verzögerungen bringen, da viele Anlagen tief unterirdisch geschützt sind. Dennoch bleibt die Einschätzung der Verteidigungsführung klar: Ein Angriff könnte das Atomprogramm dauerhaft beenden, während diplomatische Bemühungen lediglich Zeit gewinnen würden.
Israel steht an einem entscheidenden Punkt seiner Sicherheitspolitik. Ob die Gelegenheit genutzt wird, bleibt abzuwarten. Doch die klare Botschaft aus dem Verteidigungsapparat lautet: Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von M-ATF, from military.ir and iranmilitaryforum.net - http://gallery.military.ir/albums/userpics/10187/New-Fateh-TEL.jpg, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21508000
Donnerstag, 21 November 2024