Rebellische Offensive in Aleppo: Drohneneinheit „Shahin“ verändert das Kriegsbild

Rebellische Offensive in Aleppo: Drohneneinheit „Shahin“ verändert das Kriegsbild


Erstmals seit 2016 haben syrische Oppositionskräfte, angeführt von der neu gegründeten Drohnen- und Raketeneinheit „Shahin“, die Stadt Aleppo betreten.

Rebellische Offensive in Aleppo: Drohneneinheit „Shahin“ verändert das Kriegsbild

Diese Offensive gilt als die größte der Rebellen in den letzten Jahren und hat bereits die Kontrolle über mehr als 40 Städte, Dörfer und militärische Stellungen in Aleppos Umland gesichert.

Erfolg der Rebellen und hohe Verluste für das Regime
Die syrischen Streitkräfte, unterstützt von iranischen Milizen und russischer Luftwaffe, versuchen ihre Positionen zu verstärken. Dennoch meldete die Syrische Zivilschutzorganisation (Weißhelme) den Tod von 15 Zivilisten und 36 Verletzten durch Bombenangriffe des Regimes und Russlands. Auf der Gegenseite sollen über 200 Soldaten des Regimes, darunter der hochrangige iranische Kommandeur Kiyumars Pourhasshemi, gefallen sein.

Die Gefangennahme Dutzender syrischer Soldaten und die Einnahme des strategisch wichtigen Militärischen Forschungszentrums am Stadtrand Aleppos unterstreichen den Erfolg der Offensive, die von der sogenannten „Militärischen Operationszentrale“ koordiniert wird.

Die Rolle der „Shahin“-Einheit
Ein entscheidender Faktor für die jüngsten Erfolge ist die neu gegründete „Shahin“-Einheit. Diese spezialisierte Abteilung für Drohnen und Raketen wurde von Hay’at Tahrir al-Sham (HTS) ins Leben gerufen, um das militärische Gleichgewicht zugunsten der Rebellen zu verschieben. Die Einheit verfügt über modernste Waffen und wird direkt vom HTS-Anführer Abu Muhammad al-Julani kontrolliert.

Regionale Auswirkungen
Der Vormarsch der Rebellen hat auch geopolitische Folgen. Während die Türkei ihre Unterstützung für die Opposition ausbaut, sinkt der Einfluss Russlands und Irans. Das erneute Aufflammen der Kämpfe könnte jedoch Millionen Zivilisten in Aleppo gefährden. Gleichzeitig hoffen viele Vertriebene aus Idlib auf eine Rückkehr in ihre Heimat.

Russland hält sich bisher zurück und beschränkt sich auf diplomatische Erklärungen. Trotz Bedenken über die Annäherung bewaffneter Gruppen an Aleppo gibt es keine Anzeichen für eine direkte russische Intervention.

Assads überraschender Besuch in Moskau
Spekulationen über einen möglichen Zusammenhang zwischen den Kämpfen und dem Besuch von Präsident Bashar al-Assad in Moskau wurden von Insidern dementiert. Assad soll sich in Russland aufhalten, um seine an Krebs erkrankte Frau Asma zu besuchen.

Ob die Rebellen ihre Erfolge dauerhaft sichern können, hängt davon ab, wie Russland und der Iran auf die neue Lage reagieren. Der Konflikt bleibt damit ein gefährliches Pulverfass, das jederzeit erneut explodieren könnte.


Autor: Redaktion
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Sonntag, 01 Dezember 2024

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