Neue Schutzräume für Israels Norden: Großangelegte Baukampagne nach Waffenstillstand mit Hisbollah
Nach dem jüngsten Waffenstillstand mit der Hisbollah hat das israelische Verteidigungsministerium eine umfassende Kampagne zur Finanzierung von Schutzräumen im Norden des Landes gestartet.
Ziel ist es, Anwohner in Grenznähe besser vor möglichen zukünftigen Angriffen zu schützen.
Fokus auf Grenzregionen
Die Kampagne wird in mehreren Phasen durchgeführt: Zunächst sollen Städte und Gemeinden im Abstand von 0 bis 1 Kilometer zur Grenze sowie Kiryat Shmona und Orte im Bereich von 1 bis 5 Kilometern abgedeckt werden. Später sollen auch Orte im Radius von 5 bis 9 Kilometern berücksichtigt werden.
Allein in Kiryat Shmona sollen rund 1.700 Schutzräume entstehen. Insgesamt werden im Gebiet von 0 bis 5 Kilometern etwa 10.000 Schutzräume gebaut. Für die entfernteren Gebiete von 5 bis 9 Kilometern sind ebenfalls über 10.000 Schutzräume geplant, wobei die genauen Zahlen hier noch nicht feststehen.
Finanzierung und Ablauf
Das Verteidigungsministerium stellt für jeden Haushalt im Durchschnitt 34.000 Euro (132.000 NIS) zur Verfügung, um Schutzräume zu bauen. Insgesamt belaufen sich die geschätzten Ausgaben auf etwa 309 Millionen Euro (1,2 Milliarden NIS).
Jeder Bewohner soll eigenständig den Bau vorantreiben, während die Regierung die Finanzierung übernimmt und ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren eingeführt hat. Normalerweise dauert die Genehmigung von Bauprojekten bis zu zwei Jahre, doch durch die Ausnahmeregelung hofft man auf einen schnelleren Ablauf.
Der Baubeginn ist für Anfang 2025 geplant, wobei eine optimistische Schätzung von einem Start im Januar ausgeht. Ein späteres Statement des Ministeriums deutete jedoch darauf hin, dass es realistischer ist, mit dem Bau erst im April 2025 zu beginnen.
Schutzmaßnahmen für Schulen
Zusätzlich werden 65 Millionen Euro (250 Millionen NIS) für den Bau von Schutzbereichen und Sicherheitslösungen in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden bereitgestellt. Auch hier liegt der Fokus zunächst auf dem Bereich von 0 bis 5 Kilometern zur Grenze.
Herausforderungen in bestimmten Dörfern
Besondere Herausforderungen gibt es in einigen nicht-jüdischen Dörfern, in denen Häuser ohne Baugenehmigung errichtet wurden. IDF-Oberst Yaniv Balfour und seine Stellvertreterin für Ingenieurwesen, Orna Raviv, betonten, dass sie an einer Lösung dieser bürokratischen Probleme arbeiten.
In der Vergangenheit hinkten ähnliche Projekte im Süden Israels, insbesondere in nicht-jüdischen Gemeinden, häufig hinter den geplanten Zeitrahmen her. Dennoch versicherte das Ministerium, dass diesmal alle betroffenen Dörfer berücksichtigt werden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Sonntag, 01 Dezember 2024