Irans Strategie in Syrien: Zwischen zwei Fronten und am Abgrund
Der überraschende Vorstoß sunnitischer Rebellen in Syrien legt die strategischen Schwächen Irans offen. Experten warnen vor einer möglichen Niederlage des Regimes in Teheran.
Der jüngste Angriff sunnitischer Rebellen in Syrien zeigt deutliche Schwächen in der iranischen Strategie. Laut Benny Sabati, einem Forscher des Instituts für Nationale Sicherheitsstudien, hat die Fokussierung auf den Konflikt mit Israel den Iran erheblich geschwächt. „Die Iraner haben einen hohen Preis dafür bezahlt, ihre Stellvertreter gegen Israel einzusetzen,“ erklärt Sabati in einem Interview mit der Zeitung Maariv.
Iranische Verluste sind massiv. Führende Kommandeure, darunter Mitglieder der Hisbollah, der Hamas und anderer Gruppen, wurden eliminiert. „Iran tritt den Syrien-Konflikt in einem stark geschwächten Zustand an und kann das Regime von Assad kaum noch unterstützen,“ betont Sabati. Zudem ist der Iran nun selbst Ziel von Angriffen geworden.
Ein weiteres Problem liegt in der Unfähigkeit des Iran, mehrere Konflikte gleichzeitig zu bewältigen. „Der Iran kämpft ungern an zwei Fronten gleichzeitig. Sobald der Fokus auf Israel liegt, wird alles andere vernachlässigt,“ so Sabati. Die Vernachlässigung des syrischen Frontabschnitts sei eine bewusste Entscheidung gewesen, die nun Konsequenzen zeige.
In einem verzweifelten Versuch, die Lage zu stabilisieren, hat der Iran Russland um Hilfe gebeten. Doch Sabati sieht darin wenig Hoffnung: „Besuche des iranischen Außenministers in Damaskus dienen nur der moralischen Unterstützung. Iran hat keine Ressourcen mehr.“
Gleichzeitig wächst die Kritik im Iran selbst. Die Bevölkerung ist zunehmend verärgert über die Unterstützung regionaler Verbündeter und terroristischer Organisationen. Ob Russland eingreifen wird, bleibt unklar. Sabati schließt mit einer Warnung: „Ohne russische Hilfe könnten wir einen massiven Rückschlag für den Iran und das syrische Regime erleben.“
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Khamenei.ir, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47642347
Montag, 02 Dezember 2024