IDF-Untersuchung: Geiseln in Gaza durch Hamas erschossen – Luftangriff kurz vor Entdeckung

IDF-Untersuchung: Geiseln in Gaza durch Hamas erschossen – Luftangriff kurz vor Entdeckung


Eine umfassende IDF-Untersuchung klärt die Umstände des Todes von sechs Geiseln in Gaza. Die Terrororganisation Hamas soll die Opfer kurz vor einem israelischen Luftangriff erschossen haben.

IDF-Untersuchung: Geiseln in Gaza durch Hamas erschossen – Luftangriff kurz vor Entdeckung

Eine umfassende Untersuchung der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) hat ergeben, dass sechs Geiseln, die am 20. August in Khan Yunis tot aufgefunden wurden, von Hamas-Terroristen getötet wurden. Die Geiseln – Nadav Popplewell, Yagev Buchshtab, Yoram Metzger, Haim Peri, Alexander Dancyg und Avraham Munder – waren am 7. Oktober 2023 bei einem großangelegten Angriff der Hamas entführt worden. Die Umstände ihrer Ermordung und der spätere Fund der Leichen werfen jedoch komplexe Fragen auf.

Einschusslöcher an den Leichen – Hamas als Hauptverdächtige

Laut dem IDF-Bericht wiesen die Leichen aller sechs Geiseln eindeutige Einschusslöcher auf, was darauf hindeutet, dass die Hamas die Opfer erschoss. Die israelische Luftwaffe hatte jedoch am 14. Februar das Gebiet bombardiert, in dem sich die Geiseln befanden. Der Angriff zielte auf hochrangige Hamas-Kommandeure in unterirdischen Tunneln. Bei diesem Angriff wurden mindestens sechs Hamas-Wächter getötet, die die Geiseln bewachten.

Diese Tatsache sorgt für Unsicherheit: Wären die Geiseln nicht bereits von ihren Entführern getötet worden, hätten sie möglicherweise den Luftangriff nicht überlebt. Dennoch bestätigten forensische Untersuchungen, dass die Hamas-Wächter ausschließlich Verletzungen durch die Luftangriffe aufwiesen, während die Geiseln erschossen worden waren.

Bewegungen der Geiseln innerhalb des Hamas-Tunnelsystems

Die Untersuchung zeichnet ein detailliertes Bild des Leidenswegs der Geiseln nach ihrer Entführung. Zunächst wurden sie gemeinsam mit einer größeren Gruppe in einem zentralen Hamas-Kommandozentrum unter Khan Yunis festgehalten. Dieses Zentrum gilt als eine der bedeutendsten unterirdischen Basen der Hamas. Es ist bekannt für seine weitläufigen Tunnelanlagen, die teilweise mit Kunstrasen ausgelegt sind und Käfige für Geiseln enthalten.

Ende Dezember 2023, als die IDF ihre Bodenoffensive in Khan Yunis intensivierte, trennte die Hamas die sechs Geiseln von der restlichen Gruppe und verlegte sie in das Viertel Hamad, etwa vier Kilometer entfernt. Dort blieben sie monatelang unter extrem schlechten Bedingungen gefangen, während die Hamas versuchte, die israelischen Streitkräfte zu täuschen.

Luftangriff und mögliche Flucht der Hamas

Am 14. Februar griff die israelische Luftwaffe das Gebiet in Hamad an, nachdem Hinweise auf die Anwesenheit hochrangiger Hamas-Mitglieder vorlagen. Der Angriff tötete die Hamas-Wächter, doch die Geiseln waren zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Die IDF geht davon aus, dass die Terroristen die Geiseln kurz vor ihrem eigenen Tod erschossen, um zu verhindern, dass diese befreit werden.

Später entdeckte eine andere Hamas-Gruppe die Leichen, entschied sich jedoch, sie nicht zu bewegen. Die Terroristen vermuteten offenbar, dass die israelischen Streitkräfte das Versteck nicht finden würden – ein Irrtum, der erst sechs Monate später offensichtlich wurde.

Die Bergung der Leichen durch die IDF

Am 20. August führte die IDF eine komplexe Bergungsoperation durch, an der mehrere Eliteeinheiten beteiligt waren, darunter die Fallschirmjägerbrigade, die 'Yahalom'-Einheit und das 75. Bataillon. Unterstützt wurde der Einsatz durch den israelischen Inlandsgeheimdienst (ISA) und das IDF-Geheimdienstkommando.

Nach der Bergung wurden die Leichen zur Identifikation an das Nationale Institut für Rechtsmedizin überstellt. Die Identität der Opfer wurde schließlich durch die IDF bekannt gegeben, und ihre Familien sowie die jeweiligen Gemeinschaften wurden informiert.

Wer waren die Opfer?

Nadav Popplewell (51): Er wurde aus Kibbutz Nirim entführt. Popplewell war bekannt für seine Liebe zu Büchern und Science-Fiction. Seine Mutter, Channah Peri, wurde im November 2023 im Rahmen eines Geiselaustauschs freigelassen. Sein Bruder Roi wurde am 7. Oktober von Hamas-Terroristen ermordet.

Yagev Buchshtab (35): Der Musiker und Tontechniker wurde ebenfalls aus Kibbutz Nirim entführt. Seine Frau Rimon wurde im November 2023 freigelassen.

Yoram Metzger (80): Ein langjähriger Mechaniker aus Kibbutz Nir Oz. Seine Frau Tamar überlebte die Geiselhaft und wurde ebenfalls im November freigelassen.

Haim Peri (79): Ein Friedensaktivist und Künstler, der seine Frau Asnat am 7. Oktober retten konnte, bevor er selbst entführt wurde. Er hinterlässt fünf Kinder und 13 Enkelkinder.

Alexander Dancyg (76): Der Historiker und Yad-Vashem-Mitarbeiter war ein engagierter Bildungsreisender. Dancyg war Sohn von Holocaust-Überlebenden.

Avraham Munder: Ein Veteran des Sechstagekriegs und Mitglied von Kibbutz Nir Oz. Seine Familie, darunter sein Enkel Ohad, wurde im November freigelassen.

Die Tragödie dieser Geiseln symbolisiert das grausame Vorgehen der Hamas gegenüber Zivilisten. Trotz schwieriger Bedingungen konnte die IDF die Leichen bergen und den Familien Gewissheit verschaffen. Das Schicksal dieser Opfer bleibt ein Mahnmal für die Herausforderungen im Kampf gegen Terrorismus.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Hostages and Missing Families Forum


Mittwoch, 04 Dezember 2024

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