Assads Flucht: Rebellen feiern "befreites" Damaskus
Nach dem Fall seines Regimes ist Bashar al-Assad Berichten zufolge aus Syrien geflohen. Doch wohin ist der einstige Präsident unterwegs, und was bedeutet das für die Zukunft des Landes?
Am Sonntag überschlagen sich die Berichte über den Verbleib des ehemaligen syrischen Präsidenten Bashar al-Assad, nachdem sein Regime frühzeitig zusammenbrach und Rebellen die Hauptstadt Damaskus für "befreit" erklärten.
US-Präsident Donald Trump schrieb auf der Plattform Truth Social: "Assad ist weg. Er hat sein Land verlassen. Sein Beschützer Russland, Russland, Russland, angeführt von Wladimir Putin, war nicht mehr daran interessiert, ihn zu schützen."
Berichten zufolge soll Assad die Hauptstadt verlassen und sich zur von Russland betriebenen Khmeimim-Luftwaffenbasis in Syrien geflüchtet haben. Laut einem hochrangigen israelischen Beamten, der gegenüber Walla sprach, könnte Assad geplant haben, von dort aus nach Moskau zu reisen. Eine Bestätigung, dass Assad Syrien tatsächlich verlassen hat, liegt jedoch nicht vor.
Ein amerikanischer Regierungsvertreter bestätigte ebenfalls, dass die USA Assads Flucht aus Damaskus verfolgt haben. Er erklärte: „Wir glauben, dass er nach Russland fliegen wollte.“
Die Plattform Flightradar zeigte am Sonntag die Spur eines syrischen Flugzeugs, das aus Damaskus gestartet war. Der Flug bewegte sich zunächst in Richtung der Küstenregion, die als Hochburg der Alawiten – Assads religiöser Minderheit – gilt, bevor es plötzlich abdrehte und von den Radarsystemen verschwand.
Der diplomatische Berater des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Anwar Gargash, erklärte auf der Manama-Sicherheitskonferenz in Bahrain, dass die Region weiterhin mit Terrorismus und Extremismus zu kämpfen habe. Auf die Frage, ob Assad sich in den VAE aufhalte, antwortete Gargash: „Ich weiß es nicht.“
Auch weitere Quellen blieben vage, und die genauen Absichten Assads sowie sein aktueller Aufenthaltsort bleiben unklar. Einige mutmaßen, dass er Unterstützung in arabischen Staaten sucht, während andere von einem endgültigen Exil in Russland ausgehen.
Währenddessen feiern Rebellen den Sieg über Assads Regime. Die Military Operations Command erklärte in einer Stellungnahme auf Telegram: „Wir erklären die Stadt Damaskus für frei von dem Tyrannen Bashar al-Assad.“
Die Botschaft der Rebellen richtete sich an die syrische Diaspora: „Eine freie Syrien erwartet euch.“
Der Fall von Damaskus und Assads mögliche Flucht markieren das Ende einer Ära. Seine jahrzehntelange Herrschaft, die durch brutale Unterdrückung und einen verheerenden Bürgerkrieg geprägt war, scheint endgültig vorbei zu sein. Doch die Unsicherheiten über die politische Zukunft Syriens und die Rolle internationaler Akteure wie Russland, Iran und der USA werfen weiterhin viele Fragen auf.
Während die Rebellen den Sieg feiern, könnte Syrien vor einer neuen Welle der Instabilität stehen. Extremistische Gruppen könnten versuchen, das Machtvakuum auszunutzen, während regionale und globale Mächte ihren Einfluss sichern wollen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Flugzeug:Von Barristacuber - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32007372
Sonntag, 08 Dezember 2024