Iran plant Wiedereröffnung seiner Botschaft in Damaskus
Nach dem Sturz des syrischen Regimes kündigt Iran die baldige Wiedereröffnung seiner Botschaft in Damaskus an, um seine geopolitischen Interessen neu zu positionieren.

Der Iran hat angekündigt, seine Botschaft in Damaskus wiederzueröffnen, wie der iranische Botschafter in Syrien, Hossein Akbari, bestätigte. Die Botschaft war zuvor während des Zusammenbruchs des Assad-Regimes geschlossen worden. Dies folgt einem diplomatischen Trend, da auch Länder wie die Türkei und Katar ihre Botschaften in der syrischen Hauptstadt wieder eröffnen wollen, um mit der neuen Führung zusammenzuarbeiten.
Laut Akbari wurden die diplomatischen Mitarbeiter während der Regimekrise nach Beirut verlegt, nun aber solle das Personal wieder nach Damaskus zurückkehren. Er betonte, dass die aktuellen Machthaber in Syrien zugesichert hätten, die Sicherheit der Botschaft und ihrer Aktivitäten zu gewährleisten.
Iranisches Engagement in Syrien wieder auf dem Vormarsch
Die Entscheidung spiegelt den Wunsch des Irans wider, seine Einflussmöglichkeiten in Syrien erneut auszuweiten, insbesondere als logistische Basis für Waffenlieferungen an die Hisbollah im Libanon. Teheran war lange ein Hauptakteur in Syrien, verlor jedoch an Boden, als das syrische Regime unter dem Druck der Oppositionskräfte und internationaler Interventionen stürzte.
Der Sturz Assads geschah unerwartet schnell, sodass sogar engste Vertraute und einige Familienangehörige des Machthabers unvorbereitet getroffen wurden. Berichten zufolge löste die Offensive von Hayat Tahrir al-Scham (HTS) bei Aleppo eine Kettenreaktion aus, die schließlich das gesamte Assad-Regime zu Fall brachte. Iran und Russland zogen sich offenbar frühzeitig zurück, da sie kaum an den Sieg Assads glaubten.
Teherans Position in der Region
Die Rückkehr nach Damaskus wird von Iran als strategischer Schritt gesehen, um Syrien als wichtigen Pfeiler seiner geopolitischen Agenda zu nutzen. Dabei wehrt sich Teheran gegen Vergleiche mit Libyen. Zwar erkennt es an, dass Syrien vor Herausforderungen steht, aber es sei kein Fall wie Libyen. Gleichzeitig kritisiert der Iran die israelischen Luftangriffe auf ehemalige Stützpunkte des Regimes und beschuldigt Israel, die Stabilität Syriens zu untergraben. Dies wirkt allerdings ironisch, da der Iran selbst seit Jahren Syrien als Basis für seine eigenen geopolitischen Ziele nutzt, oft auf Kosten des Landes und seiner Bevölkerung.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Montag, 16 Dezember 2024